Um Vermögen nach Weitergabe zu behalten Wealth Manager sollten HNWI-Erben frühzeitig einbeziehen

Beratungssituation zwischen Kunde und Vermögensverwalter: Wealth Manager sollten die Erben ihrer vermögenden Privatklientel so früh wie möglich in die Verantwortung für das Familienvermögen mit einbeziehen.

Beratungssituation zwischen Kunde und Vermögensverwalter: Wealth Manager sollten die Erben ihrer vermögenden Privatklientel so früh wie möglich in die Verantwortung für das Familienvermögen mit einbeziehen. Foto: Pixabay

Um sich erfolgreich mit der zukünftigen Generation vermögender Privatpersonen – sogenannten High Net Worth Individuals (HNWI) – zu beschäftigen, sollten Wealth Manager die Nachkommen so früh wie möglich mit ansprechen. Der nächsten Generation frühzeitig Erfahrungen aus erster Hand bei der Verwaltung des Familienvermögens zur Verfügung zu stellen, wird für Vermögensverwalter der effektivste Weg sein, Vermögenswerte nach ihrer Weitergabe zu behalten, so das überordnende Ergebnis der Wealth-Manager-Umfrage 2018 des Daten- und Analyseunternehmens Global Data. Befragt wurden 331 Teilnehmer.

Demnach glauben 24,2 Prozent der Vermögensverwalter, dass die Beteiligung der Erben während der Nachlassplanung der einflussreichste Weg ist, sie zu behalten. Es folgt die Einbeziehung der Kinder von Kunden in die finanzielle Entscheidungsfindung im Allgemeinen mit 21,6 Prozent. Dass die nächste Generation bei der Verwaltung des Familienvermögens frühzeitig Verantwortung übernimmt, wird sowohl den Vermögensverwaltern als auch ihren HNWI-Kunden zugutekommen, so das Fazit. Beim Thema Vermögensübertragung sicherzustellen, dass das Familienvermögen in den Händen eines vertrauenswürdigen Beraters bleibt, sei aus Sicht der Erblasser ein enorm wichtiger Aspekt.

Wichtigste Faktoren, um zu verhindern, dass die nächste Generation vermögender Privatpersonen zur Konkurrenz abwandert:

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 Quelle: Global Data

Das Erhalten von Familienvermögen nach der Erbfolge wird für Vermögensverwalter eine harte Nuss, so Sergel Woldemichael, Wealth-Management-Analyst bei Global Data: „Die nachfolgende Generation baut ihre eigenen Beziehungen zu Beratern auf und tendiert dazu, mit anderen Anbietern als ihre Eltern zusammenzuarbeiten.“ Die Eröffnung eines Jugendkontos in der Kindheit eines Erben werde daher nicht ausreichen, um ihn an sich zu binden. Die Umfrage zeigt, dass weniger als die Hälfte dieser Konten sich im Erwachsenenalter in eine richtige Beziehung mit der Bank verwandelt.

Beziehungen aufzubauen brauche Zeit, so Woldemichael. Je früher Berater anfangen, desto mehr Zeit werden sie haben, zu zeigen, warum sie besser sind als die Konkurrenz. „Vermögensverwalter, die dies verstehen, werden sich durchsetzen.“ Zumal einer der bisher größten generationenübergreifenden Vermögensübertragungen vor der Tür steht. Die Alternative sei, zu beobachten, wie vererbte Vermögenswerte an die Konkurrenz gelangen.

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