Während die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen weltweit weiter zunimmt, ergreift nach China nun auch die Bank of Korea ungewöhnliche Maßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen: Banknoten werden ab sofort auf 150 Grad ultrahocherhitzt, von Mitarbeitern mit Mundschutz und Hygienehandschuhen verpackt und erst auf diese Weise desinfiziert wieder in den Geldkreislauf eingespeist. Das berichtet das Online-Portal „Centralbanking“.
Finanzdienstleister jeder Art verpflichtet die Zentralbank mit Sitz in Seoul demnach dazu, Banknoten für einen Zeitraum von zwei Wochen zu lagern, bevor sie wieder ausgegeben werden dürfen. Auf diese Weise soll ein möglicher Befall durch das Virus, das laut Experten etwa neun Tage auf Objekten und Oberflächen überlebt, sicher beseitigt werden. Weitere Maßnahme: Wechselstuben müssen künftig alle Kunden anhand von Wärmebild-Kameras auf Fieber überprüfen.
China hatte ähnliche Maßnahmen bereits Mitte des Monats ergriffen. Dort kommt neben Erhitzen auch ultraviolettes Licht zum Einsatz, um etwaigen Virenbefall von Banknoten zu tilgen. Finanzdienstleister sind darüber hinaus aufgerufen, möglichst nur druckfrisches Geld auszugeben. Per Notverordnung haben die Behörden deshalb in der Provinz Hubei, dem Ursprung des Coronavirus, 4 Milliarden Yuan (umgerechnet rund 500 Millionen Euro) in frischen Banknoten in Umlauf gebracht.
Wie effektiv die Aktion ist, ist unklar, da die meisten Chinesen ohnehin nicht mehr bar bezahlen: In einer Umfrage aus dem Jahr 2017 hatten zwei Drittel der befragten Chinesen angegeben, monatlich mit weniger als 100 Yuan in bar auszukommen.
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