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Überdurchschnittlich positive Konjunkturentwicklung Trumps Sieg kann das globale Wachstum stützen

Lars Tranberg Rasmussen, Senior Analyst bei Danske Invest

Lars Tranberg Rasmussen, Senior Analyst bei Danske Invest

Im November prognostizierten wir Stabilität und nachlassende Treiber in der Weltwirtschaft, bis zum Jahresende erwarteten wir keine allzu großen Überraschungen. Und trotzdem: Ausgerechnet der November hatte Einiges zu bieten, zum Beispiel die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA – obwohl die Meinungsumfragen einen komfortablen Sieg der Gegenkandidatin Hillary Clinton signalisiert hatten.

Die globalen Finanzmärkte reagierten zwar negativ auf Trumps Wahlsieg, dies aber nur kurzfristig. Nachdem die Anleger eine Nacht darüber geschlafen hatten, zogen die Aktienmärkte weltweit an, der US-Dollar wertete auf und die Zinsen stiegen.

Insgesamt starteten wir in den Dezember mit einer veränderten, positiveren Sicht auf globale Aktien. Denn wenn man die Puzzleteile der globalen Wirtschaft zusammensetzt, ergibt sich ein aktienfreundliches Bild. Wir gehen davon aus, dass das globale Wachstum im Allgemeinen die Unternehmensgewinne stützen wird, während die Zentralbanken dem Risikoappetit neue Nahrung liefern werden.

Globale Wirtschaft: Das Wachstum setzt sich fort

Wenn wir uns die Weltwirtschaft insgesamt anschauen, wächst sie aktuell über ihrem langfristigen Potenzial. Das wird sie voraussichtlich auch noch eine Weile lang tun. Sowohl in den USA als auch in Europa hat sich das Wachstum auf einem erfreulichen Niveau gehalten. Das wird sich unserer Ansicht nach auch im Dezember fortsetzen. Chinas Wachstum wird dagegen etwas nachlassen, da die Initiativen der Pekinger Regierung jetzt allmählich ihre Wirkung auf dem Immobilienmarkt zeigen.

Insgesamt bedeutet das, dass börsennotierte Unternehmen weiterhin passable Gewinnsteigerungen verzeichnen werden. Das bessere globale Wachstumsbild – unter anderem aufgrund Trumps Wahlsieg und nachlassenden Sorgen hinsichtlich des europäischen Bankensektors – und die unterstützende Politik der Zentralbanken sorgen für vernünftige Aussichten für die globalen Aktienmärkte. Vieles ist bereits in die Kurse eingepreist, aber wir beurteilen den Aktienmarkt heute trotzdem etwas optimistischer.

Am Anleihemarkt gehen wir dagegen davon aus, dass die Korrektur in Form von fallenden Anleihekursen und steigenden Zinsen bereits weit fortgeschritten ist. Deshalb fürchten wir uns nicht vor künftigen Zinsanhebungen. Wir erwarten hingegen, dass die Notenbanken ihre Zügel weiter lockern werden, insbesondere in Europa in Form einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms. Zudem erwarten wir Signale von der US-amerikanischen Zentralbank (Fed), dass sie die Zinsen künftig nur langsam normalisieren wird.

USA: Steuersenkungen und Finanzpolitik können die Wirtschaft ankurbeln

Nach der eher moderaten Siegesrede von Donald Trump vollzogen die Finanzmärkte eine Kehrtwende. Die Ursache dafür, dass die Investoren Trump anschließend gut aufgenommen haben, liegt in der Erwartung des Marktes, dass seine Politik in den USA Wachstum erzeugen wird. Die Pläne, die er während des Wahlkampfs präsentiert hat, beinhalten sowohl eine protektionistische Handelspolitik als auch Steuersenkungen und erhöhte öffentliche Investitionen, insbesondere in die Infrastruktur.

Vor allem die Steuersenkungen sind unserer Einschätzung nach sehr wirkungsvoll. Wir erwarten, dass Trumps Konjunkturspritzen bereits 2017 ihre Wirkung zeigen und damit das Wachstum erhöhen können. Steuersenkungen können unter anderem Gewinnzuwächse bei börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen zur Folge haben. Insgesamt gibt die US-Wirtschaft damit ein robustes Bild ab.