Ucits-konform und alternativlos „Wir Hedgefonds-Anbieter müssen Vermögensverwaltern helfen“

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Topf sucht passenden Deckel

Freilich ist dieses Anlageuniversum sehr groß und auch sehr vielschichtig. Welche alternativen Investments für einen Anleger in Frage kommen, hängt unter anderem von der Größe des Depots ab und von der Frage, wie liquide die Investments aus der Sicht des Anlegers sein sollten.

Was die Auswahl erschwert, ist die starke Streuung der Ergebnisse über die verschiedenen Investmentstile. Als gesamte Kategorie „Absolute-Return-Produkte“ haben sie laut der Lupus-Alpha-Studie im vergangenen Jahr jedoch im Durchschnitt eine absolute Rendite von 5,89 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Die Rendite im Euro Stoxx 50 betrug 3,93 Prozent.

Wachstumstreiber Vermögensverwaltung

Dementsprechend sehen wir auch in der Vermögensverwaltung das größte Wachstumspotential für die alternativen Investments. Eine Befragung, die die Deutsche Asset und Wealth Management im Jahr 2014 unter 373 Investoren aller Kategorien durchgeführt hat, bestätigt den Befund: Mit 43 Prozent ist die Lücke zwischen der aktuellen und der geplanten Allokation von Alternative Investments am größten bei den Family Offices und großen Vermögen. Bei Versicherungen hingegen beträgt dieser Abstand nur 9 Prozent.

Wir Anbieter müssen dem Vermögensverwalter allerdings dabei helfen, seine Kunden zu überzeugen. Denn immer noch haben Hedgefonds ein schlechtes Image und gelten als teuer.

Tatsächlich hat sich aber bei den Kosten schon einiges getan. Selbst Hedgefonds aus der Offshore-Welt mussten von ihrem gewohnten Gebührenmodell – 2 Prozent Verwaltungsgebühr plus 20 Prozent Performance¬-Gebühr – Abschläge hinnehmen.

Heute werden im Schnitt 1,5 Prozent plus 17 Prozent Performance Fee erzielt. Auch im Ucits-Segment setzt sich dieser für Investoren positive Trend fort, und die jährliche Verwaltungsgebühr liegt im Schnitt zwischen 1,0 und 1,5 Prozent.

Und was das Image angeht, kommt es vor allem darauf an, sich von den spektakulären Geschichten um die schillernden Figuren der US-Szene freizumachen. Aktive, Benchmark-freie Investmentstrategien basieren in der Mehrheit auf eher langweiligen quantitativen Modellen und nicht auf aggressiven Firmenübernahmen oder -zerschlagungen.

Absolute Transparenz, wie sie in den Ucits-Vehikeln geboten wird, verschafft dem Anleger die Gewissheit, dass er genau das bekommt, was er gekauft hat. Das wird helfen, Vorurteile abzubauen. Der Kapitalmarkt lässt keine andere Wahl.

>>Im ersten Artikel der Serie hatte Lyxor-Strategist Philippe Ferreira untersucht, wie geeignet Hedgefonds-Strategie im aktuell schwierigen Marktumfeld sind.


Über den Autor:
Sebastian Schu ist Leiter Alternative & Active Investment Solutions von Lyxor in Deutschland. Zuvor arbeitete er bei der Bank of America Merrill Lynch, Dresdner Kleinwort und der Deutschen Bank.

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