Philanthropie-Fonds UBS sammelt 50 Millionen Dollar von Superreichen ein

Insgesamt konnte der weltgrößte Vermögensverwalter 50 Mio. Dollar von Superreichen einwerben. Der Fonds will einen Nettoertrag von rund zehn Prozent nach Gebühren erzielen. Die Bank hat sich dabei mit Obviam zusammengetan - einem Team von Investmentmanagern, das sich schon seit 1999 um staatliche schweizerische Entwicklungsprojekte kümmert.

Dies sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und mehr werden folgen, sagte Jürg Zeltner, Leiter Wealth-Management (ohne Amerika) bei der UBS, in einem Interview mit Bloomberg News. Die UBS baue die philanthropischen Angebote im Wealth- Management aus - ob Kundenveranstaltung, eigene Stiftung oder Fonds.

Weltweit sind weniger als 40 Mrd. Dollar an Kapital für das so genannte Impact-Investment eingespannt, geht aus einer Studie des Weltwirtschaftsforums hervor, die erste in der vergangenen Wochen veröffentlicht worden ist.

Laut Zeltner könnte ein Engagement in diesem Bereich den Banken dabei helfen, ihren Ruf nach der Finanzkrise wieder zu verbessern. Die Krise hatte Branchenriesen - darunter auch die UBS - dazu veranlasst, um Hilfe zu ersuchen.

Nachdem, was in den vergangenen Jahren mit ihnen passiert sei, müssten sie ihre Rolle in der Gesellschaft neu definieren, meinte Zeltner. Es gehe darum, eine Rolle zu übernehmen über Impact-Investing. Und so könne es gelingen, den Ruf in einer glaubhaften Weise wieder aufzubauen.

Die UBS hatte sich vor vier Jahren dazu entschieden, im Impact-Investing aktiv zu werden. Das erklärte Mario Marconi, Chef für Philanthropie und Werte-basiertes Investieren bei der Bank. Der überwiegende Teil der Kunden kenne das Konzept dieser Art der Kapitalanlage nicht. Das Marketing für den ersten Fonds, dessen Gelder ab 2011 eingesammelt wurden, habe eine Menge an Anstrengung gebraucht, um potenzielle Kunden und die eigenen Berater der UBS aufzuklären.

Nahezu die Hälfte des Kapitals für den Fonds kam von Investoren aus der Schweiz - wobei auch Kunden aus Hongkong und Großbritannien eingestiegen sind, wie Andreas Ernst, Chef für Impact-Investing, gegenüber Bloomberg erklärte. Investoren, die mindestens 250.000 Dollar angelegt haben, bekommen seinen Worten zufolge in jedem Jahr einen Bericht. Dieser stelle im Detail dar, was die Investments bewirkten.

Der Fonds wird Geld in andere Private-Equity-Fonds stecken und sich an 50 bis 80 kleineren und mittelgroßen Unternehmen in Schwellenländern beteiligen - und sich grundsätzlich auf die Sektoren Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Landwirtschaft und nachhaltige Forstwirtschaft konzentrieren.

UBS hat bereits jeweils 3 Mio. Dollar in einen Fonds gesteckt, der sich der Entwicklung erneuerbaren Energien in Indonesien, Thailand, den Philippinen und in Malaysia angenommen hat, und in einen weiteren Fonds, welcher die Bildung in Indien verbessern will.

Laut Ernst ist der vom Fonds angestrebte Ertrag von zehn Prozent eher eine “konservative” Schätzung. Das Obviam-Team habe einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von mehr als 23 Prozent bei Fonds der Schweizer Regierung mit einem ähnlichen Ansatz erzielen können.

“Etwas Gutes über Investments zu leisten, ist nichts, das finanziell unattraktiv sein muss”, sagte Marconi im Bloomberg- Gespräch weiter.

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