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Im Jahr 2023 hat sich das Vermögenswachstum weltweit von seinem vorjährigen Rückgang um 3 Prozent erholt. Der Einbruch 2022 war größtenteils auf Währungseffekte zurückzuführen, das heißt auf einen starken US-Dollar. Im vergangenen Jahr nahm das Vermögen wieder um 4,2 Prozent zu und glich damit den Verlust aus – unabhängig davon, ob in Dollar oder in lokalen Währungen ausgedrückt. Das zeigt der UBS Global Wealth Report, der in diesem Jahr zum 15. Mal erscheint.
Globales Wachstum: Tempo lässt in fast allen Märkten nach
Angetrieben wurde die weltweite Vermögenszunahme von Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit 4,8 Prozent sowie dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC) mit 4,4 Prozent Wachstum. Weil sich außerdem die Inflation verlangsamte, übertraf das reale Wachstum im Jahr 2023 das nominale Wachstum. Das führte zu einem inflationsbereinigten Anstieg des globalen Vermögens um fast 8,4 Prozent. Der Report stellte aber auch fest: Obwohl sich das globale Vermögen seit 2008 auf einem stetigen Aufwärtspfad befindet, hat das Wachstumstempo in fast allen Märkten nachgelassen.
Im Jahr 2023 waren die Erwachsenen in der EMEA-Region im Durchschnitt zwar am vermögendsten (166.000 Dollar), gefolgt von der APAC-Region (156.000 Dollar) und Nord- und Südamerika (146.000 Dollar), aber ihr durchschnittliches Vermögen wuchs seit 2008 mit rund 41 Prozent am langsamsten, verglichen mit 122 Prozent in der APAC-Region und 110 Prozent in Nord- und Südamerika während des gleichen Zeitraums. In Deutschland betrug die durchschnittliche Wachstumsrate in dem Zeitraum rund 88 Prozent.
Zahl der Millionäre in Deutschland wächst
Für den Zeitraum bis 2028 erwarten die Autoren, dass die Zahl der Vermögen in Höhe von über einer Million US-Dollar in Deutschland um etwa 14 Prozent auf 3,229 Millionen ansteigen wird. 2023 lag die Zahl der Millionäre laut dem UBS-Report bei 2,821 Millionen. 2022 waren es noch rund 2,6 Millionen. Als Vermögen zählt die Bank dabei den Wert aller Finanzanlagen plus Sachwerte – also etwa Immobilien. Schulden werden bei der Rechnung abgezogen. Finanzielle Wertanlagen stellen in Deutschland knapp über 44 Prozent des Bruttovermögens dar und Schulden weniger als 13 Prozent, weit unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 17 Prozent.
Gemessen an der Zahl der Millionäre liegt Deutschland im UBS Global Wealth Report auf Rang 5 – hinter den USA, China, Frankreich und Japan. Im Ranking der Länder mit dem höchsten Durchschnittsvermögen, gemessen in Dollar, landete Deutschland nur auf Platz 17.
Die Autoren erwarten, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten weltweit rund 83 Billionen Dollar vererbt werden. Das entspricht in etwa dem Wert der gesamten Wirtschaftstätigkeit der Weltwirtschaft in einem einzigen Jahr.
Ein bisher wenig beachteter Aspekt sei, dass ein beträchtlicher Teil dieses Vermögens zunächst horizontal zwischen Ehepartnern und erst dann an die nächste Generation weitergegeben wird. In der Praxis bedeutet dies angesichts der vergleichsweise höheren Lebenserwartung von Frauen einen erheblichen Vermögenstransfer. Es wird erwartet, dass etwas mehr als 10 Prozent, also etwa 9 Billionen Dollar, zunächst horizontal vererbt werden.
Den UBS Global Wealth Report 2024 finden Sie hier zum Download.