14 Billionen US-Dollar besitzen Milliardäre 2024 – und damit mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Das zeigt der Billionaire Ambitions Report, den die UBS 2024 zum zehnten Mal veröffentlicht hat. Für den Report befragt die UBS jährlich Milliardäre. Bei der ersten Ausgabe der Studie lag das Vermögen der Milliardäre noch bei 6,3 Billionen Dollar.
Tech-Milliardäre steigern ihr Vermögen beträchtlich
Damit ist das Vermögen um 121 Prozent gestiegen – und damit mehr, als es der Aktienmarkt im gleichen Zeitraum tat. Gemessen am MSCI All Country World Index steig der Wert des globalen Aktienmarktes nur um 73 Prozent. Besonders Tech-Milliardäre konnten ihr Vermögen in den vergangenen 10 Jahren steigern, sie verdreifachten den Wert ihrer Besitztümer. Vermögen der Milliardäre aus der Entertainment- und Medien- sowie der Immobilienbranche wuchsen weniger stark.
Und selbst unter Milliardären gibt es eine Schere, die auseinandergeht: Während die 100 vermögendsten Personen 2015 noch 32,4 Prozent der Milliardenvermögen besaßen, besitzen sie 2024 schon 36,0 Prozent. Die Milliardäre eint aber, dass sie immer häufiger umziehen. Seit 2020 hat jeder 15. Milliardär seinen Wohnort gewechselt. Gefragt sind Länder wie die Schweiz, die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur und die USA. Aus Westeuropa zogen in den vergangenen 10 Jahren zwar 95 Milliardäre fort, allerdings kamen auch 115 neue dazu. Auch Nordamerika, China sowie der Mittlere Osten und Afrika zogen mehr Milliardäre an, als dass Milliardäre die Regionen verließen.
Da einige Milliardenvermögen auch älter werden, mischen sich auch neue Generationen unter die Hochvermögenden. Die Zahl der Milliardärskinder ist auf 6.441 gestiegen, die Zahl der Milliardäre liegt dagegen bei 2.682. Interessant ist: Die Zahl der weiblichen Milliardäre ist seit 2015 um 81 Prozent auf 344 gestiegen – während die der Männer mit 2.338 zwar größer ist, aber im gleichen Zeitraum nur um 49 Prozent wuchs. Auch das gesamte Vermögen weiblicher Milliardäre wuchs schneller als das der Männer. Das durchschnittliche Vermögen der Milliardärinnen ist dagegen geringer als das der Männer und wuchs auch weniger.
Milliardäre sorgen sich um falsch Besitzansprüche
Auch Ambitionen und Zielen hat die UBS Milliardäre befragt. So geben über 80 Prozent der befragten Milliardäre an, dass sie stolz auf das Leben sind, das sie für ihre Familie aufgebaut haben. Auf der anderen Seite geben fast 30 Prozent an, dass sie befürchten, dass Familienmitglieder ein Anrecht auf das Vermögen verspüren, obwohl sie es nicht erarbeitet haben. Ähnlich hoch ist der Anteil der Milliardäre, der angibt, dass die Familie beim täglichen Verwalten des Vermögens mitwirken möchte.
Apropos: Wenn es um die Kapitalanlage geht, gehen 80 Prozent der Milliardäre davon aus, dass Nordamerika in den kommenden 12 Jahren die beste Chance auf Wertentwicklung bietet. Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre glauben noch zwei aus drei Milliardären an Nordamerika. Die größten Risiken auf Jahres- und Fünfjahressicht sind für die Milliardäre geopolitische Konflikte.
Wenn Milliardäre vererben, folgen nicht immer neue Milliardäre
Mit Blick in die Zukunft wird das Thema Erbschaft immer wichtiger: So in den vergangenen 10 Jahren Milliardäre aus Familien, in denen es schon mindestens eine zweite Generation Milliardäre gibt, insgesamt 1,3 Billionen US-Dollar geerbt. Aber: Dieser Betrag dürfte mit Blick auf das tatsächlich vererbte Vermögen sogar zu niedrig angesetzt. Schließlich haben Milliardäre auch Vermögen vererbt, ohne dass die Erben dann selbst Milliardäre geworden sind.
Mit Blick auf die kommenden 15 Jahre rechnen die UBS-Analysten vor, dass Milliardäre im Alter von 70 Jahren oder mehr 6,3 Billionen Dollar übertragen. Meist an ihre Familien, aber auch an andere, ausgewählte Zwecke. Für 2023 lag die Prognose noch bei geschätzten 5,2 Billionen Dollar über 20 bis 30 Jahre hinweg. Die Inflation der Vermögenspreise und die Alterung der Milliardäre treiben die Prognosen aber in die Höhe.