Gleichzeitig haben sich auch die Indexmethoden weiterentwickelt. Es ist nun auch möglich, unter anderem quantitative Ansätze im Bereich der Stilfaktoren oder Big Data und technologisch getriebene smartere Selektionsansätze im thematischen Bereich einzusetzen. Damit ist es machbar, sowohl klassische Risikoprämien wie Branchen und Regionen als auch quantiative Risikoprämien wie Stilfaktoren oder Themen statisch zu identifieren. Dabei steht Alpha weiterhin für die gezielte Auswahl von Portfoliopositionen sowie das Timing der Kauf- beziehungsweise Verkaufsentscheidung. Allerdings sind alle klassischen und strategisch quantiativen Risikoprämien herausgefilert.
Dies führte zu einem Umdenken...
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Gleichzeitig haben sich auch die Indexmethoden weiterentwickelt. Es ist nun auch möglich, unter anderem quantitative Ansätze im Bereich der Stilfaktoren oder Big Data und technologisch getriebene smartere Selektionsansätze im thematischen Bereich einzusetzen. Damit ist es machbar, sowohl klassische Risikoprämien wie Branchen und Regionen als auch quantiative Risikoprämien wie Stilfaktoren oder Themen statisch zu identifieren. Dabei steht Alpha weiterhin für die gezielte Auswahl von Portfoliopositionen sowie das Timing der Kauf- beziehungsweise Verkaufsentscheidung. Allerdings sind alle klassischen und strategisch quantiativen Risikoprämien herausgefilert.
Dies führte zu einem Umdenken der Anlagestruktur. Denn über 90 Prozent des Risikos können so über strategisches Marktexposure und Faktorgewichtungen erklärt werden, und damit über die strategische Asset Allocation (SAA). Diese lässt sich wiederum über indexorientierte Bausteine umsetzen.
Damit ist diese Entwicklung auch einer der wesentliche Treiber für die Erfolgsgeschichte von Exchange Traded Funds (ETFs). Denn diese bieten die Möglichkeit, spezielle Risikoprämien über regelbasierte Indizes (einfach oder mit quantitativen Ansätzen) einzufangen. Quantitative Ansätze lassen sich über börsengehandelte Indexfonds (auf Englisch: Exchange Traded Funds – kurz ETFs) effizient umsetzen. Dabei spielen vor allem drei Eigenschaften von ETFs eine Rolle:
- Sie lassen sich einfach als Portfoliobausteine nutzen
- Der Börsenhandel erleichtert den operativen Prozess
- Innovative regelbasierte Indexmethoden berücksichtigen Risikoprämien
Neben der Skalierbarkeit zeichnen sich quantitative Ansätze dadurch aus, dass ihr Fokus wesentlich stärker auf dem Risikoprofil liegt, nicht nur auf der Rendite des Portfolios. Dabei erfolgt die Risikostreuung in erster Linie anhand definierter Volatilitätsbänder. Aktienquoten beziehungsweise Renditeziele lassen sich als Nebenbedingungen berücksichtigen.
Um quantitative Ansätze effizient umzusetzen, ist technologisches Know-how erforderlich. Professionelle Anleger, die nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen, können auf die Expertise Dritter zurückgreifen. Bei BlackRock zum Beispiel unterstützen wir individuell – von der Bereitstellung der Technologie bis hin zur Auslagerung des gesamten Investmentprozesses. In der Portfoliostrategie fokussieren wir uns darauf, individuell passende und effiziente Lösungen auszuarbeiten. Dabei berücksichtigen wir spezifische Anforderungen und Zielsetzungen.
Verstärkte Risikostreuung erhöht Komplexität der Entscheidungsmatrix
Professionelle Anleger verfolgen in der Regel das Ziel, unter Vorgabe eines definierten Risikobandes eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften. Im Zuge dessen gerät die Risikostreuung immer stärker ins Blickfeld. Zudem sind die Einflussfaktoren weitaus komplexer geworden, die in Anlageentscheidungen einfließen (siehe Grafik 2).
Grafik 2: Anlageentscheidungen berücksichtigen immer mehr Faktoren
Über die in der Grafik genannten Faktoren hinaus wird Nachhaltigkeit in der Portfoliokonstruktion immer wichtiger – gewissermaßen als übergeordneter Trend. Grundsätzlich lässt sich Nachhaltigkeit auf drei Ebenen in den Anlageprozess einbeziehen:
- Positive gesellschaftliche oder ökologische Wirkungen werden als zusätzliche Anlageziele definiert
- Nachhaltigkeitsfaktoren, sprich Umwelt- und soziale Kriterien sowie Aspekte der Unternehmensführung (Environmental, Social und Governance – ESG) werden in strategische Kapitalmarktannahmen und in die Asset-Allokation integriert
- Das Anlageuniversum wird erweitert, um Nachhaltigkeit im Zuge der Umsetzung über die Fondsselektion einzubinden
Aufbau einer ganzheitlichen Risikobetrachtung für das gesamte Portfolio
Gängige Praxis ist es, Anlageklassen wie Aktien, Renten und alternative Investments isoliert zu allokieren und separate Anlageentscheidungen zu treffen. Im Gesamtportfolio zeigen sich jedoch Diversifikationseffekte, die bei einem isolierten Ansatz nicht berücksichtigt werden. Eine ganzheitliche Risikobetrachtung für das gesamte Portfolio auch unter Berücksichtigung verschiedener Anlageklassen ist also wesentlich, um effiziente Anlageentscheidungen in den einzelnen Anlageklassen zu treffen.