Tokenisierte Vermögensanlagen Plattform für Security Token Offerings erhält Bafin-Lizenz

Alexander Rapatz (l.) und Christian Platzer (Mitte) sind die Gründer von Black Manta Capital Partners. Martin Steininger leitet den neuen Deutschland-Standort des Blockchain-Unternehmens.

Alexander Rapatz (l.) und Christian Platzer (Mitte) sind die Gründer von Black Manta Capital Partners. Martin Steininger leitet den neuen Deutschland-Standort des Blockchain-Unternehmens. Foto: BMCP

Black Manta Capital Partners (BMCP) hat am 1. August dieses Jahres die Lizenz der Finanzmarktaufsicht Bafin erhalten, um auf Basis der Blockchain-Technologie Wertpapier- und Anlagevermittlung anzubieten. Das Unternehmen hat sich der Tokenisierung von Vermögensanlagen verschrieben. Heißt konkret: BMCP verbrieft eigenen Angaben zufolge Rechte an einem bestehenden Vermögensgegenstand in einen digitalen Token, auch Security Tokens genannt, und erstellt dadurch intelligente Investitionsverträge auf einer Blockchain, sogenannte Smart Contracts.

Security Tokens werden in sogenannten Security Token Offerings (STOs) emittiert und sind mit wertpapierähnlichen Eigenschaften ausgestattet. Mit ihrer Hilfe werden real existierende Vermögensgegenstände in digitale Tokens umgewandelt (Tokenization). Auf diese Art und Weise ist es möglich, handelbare Finanzierungsinstrumente wie Aktien oder Genussscheine in digitale Vermögensgegenstände auf der Blockchain-Technologie entmaterialisiert – also ohne Urkunde oder Handelsregister – notieren zu lassen.

Die Emission solcher Wertpapiere unter Verwendung der Blockchain-Technologie ist ein neues Geschäftsmodell, das vollständig unter die Bestimmungen der Finanzmarktrichtlinie Mifid II fällt. Es soll kleinen und mittelständischen Unternehmen, Immobilienprojekten, Start-ups, Rohstoffunternehmen oder Fonds einen neuen Zugang zu Kapital ermögliche. Investoren erhielten auf der anderen Seite neue Investitionsmöglichkeiten.

Die Bafin-Lizenz erlaubt es BMCP, in ganz Europa tätig zu werden und Anlagen als Token zu verbriefen. Den operativen Start der Investment-Plattform, einer sogenannten Multi-STO-Plattform, mit den ersten Token Offerings plant das Unternehmen für Anfang des vierten Quartals 2019. Die Berliner Niederlassung BMCP ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der luxemburgischen Holdinggesellschaft Black Manta Capital Partners S.à.r.l., die zudem eine Beratungsgesellschaft in Wien mit Fokus auf Kryptowährungen betreibt sowie eine Business-Development-Gesellschaft an der maltesischen Börse in Valletta.

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Die Tokenisierung von Wertpapieren werde sicherlich einen paradigmatischen Wandel in den globalen Finanzmärkten mit sich bringen, so Christian Platzer, neben Alexander Rapatz einer der zwei Gründer der Gruppe: „Als Black Manta Capital Partners wollen wir zunächst Boutique-Dienstleister sein und nur handverlesene STOs abwickeln, aber wir verfolgen auch vom ersten Tag an eine internationale Strategie." Deutschland-Geschäftsführer vor Ort in Berlin ist Martin Steininger. Das BMCP-Team verfüge über Erfahrungen aus dem Banken-Sektor, dem Venture-Capital-Bereich und von international tätigen Unternehmen. Die Kanzlei Luther, Berlin et alt unterstützte BMCP im Bafin-Zulassungsverfahren, das neun Monate in Anspruch nahm.

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