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Steigender Preisdruck Taugt Gold wirklich als Inflationsschutz?

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Nicht dramatisieren, aber beachten

Auch wenn der Übergang von einer „niedrigen Inflation“ zu einer moderat steigenden Inflation weniger dramatisch ist, sollten ihn Anleger dennoch berücksichtigen. Das „Lowflation“-Regime seit der globalen Finanzkrise ist gekennzeichnet durch eine Inflation, die dauerhaft unter den Zielvorgaben der Zentralbanken liegt, zeitweise Deflationsängste als Reaktion auf eine auch nur bescheidene Verlangsamung des Wirtschaftswachstums sowie durch Zinssätze an oder nahe der effektiven Untergrenze. Wie können sich Anleger nun auf einen möglichen Paradigmenwechsel einstellen?

Grafik 1 zeigt die durchschnittlichen 12-Monats-Renditen im Vergleich zum langfristigen Mittel für ausgewählte Vermögenswerte (Rohstoffe, US-Aktien, US-Hochzinsanleihen, Schwellenländeranleihen, Gold, US-Investmentgrade-Anleihen, inflationsindexierte Anleihen, US-Staatsanleihen) in vier verschiedenen Inflationsumfeldern:

  1. Aktuelle Inflation über dem 5-Jahres-Durchschnitt und fallend
  2. Aktuelle Inflation über dem Durchschnitt und steigend
  3. Aktuelle Inflation unter dem Durchschnitt und fallend
  4. Aktuelle Inflation unter dem Durchschnitt und steigend

Grafik 1: Durchschnittliche 12-Monats-Renditen in Abhängigkeit von der Inflation im Vergleich zum langjährigen Mittel

Das erste und das letzte dieser Inflationsumfelder zeigen unserer Meinung nach ein deutliches Renditemuster, das mit späten beziehungsweise frühen Phasen des Konjunkturzyklus übereinstimmt. In der aktuellen – frühen – Erholungsphase liegt die Inflation unter dem Zielwert, steigt aber an (Szenario 4). In dieser Situation übertreffen wachstumssensitive Anlagen wie Rohstoffe, Aktien und hochverzinsliche Anleihen aus den entwickelten und den Schwellenländern „sichere“ Anlagen mit langer Laufzeit. Inflationsindexierte Anleihen (TIPS) entwickeln sich typischerweise besser als nominale Staatsanleihen.

In einem Umfeld mit steigender und überdurchschnittlicher Inflation (Szenario 2) entwickeln sich die Anlagen im Vergleich zu ihrem langfristigen Mittel unterdurchschnittlich. Etwas überraschend war die Performance von Gold im „Lowflation“-Umfeld mit unterdurchschnittlicher und sinkender Inflation stärker (Szenario 3). Rohstoffe erwiesen sich als effektivere Absicherung gegen steigende Teuerung, was in Zeiten des Wandels zum Nachdenken anregt.

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