Die Nachricht sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen: Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) vergibt denAuftrag für das künftige IT-System an den Schweizer Banking-Software-Anbieter Avaloq. Auf der jüngsten Vertreterversammlung der Bank hat ihr Vorstandsvorsitzender Ulrich Sommer nun konkrete Zahlen rund um das Projekt bekannt gegeben.
So habe die Apobank allein für das Auswahlverfahren und Vorprojekt im vergangenen Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Anfang 2018 sei das Migrationsprojekt gestartet, die Umstellung auf das neue System soll im ersten Halbjahr 2020 erfolgen, so Sommer. Bis dahin „rechnen wir mit weiteren Investitionskosten in niedriger dreistelliger Millionenhöhe“.
Diese Kosten stemme das Institut aus dem laufenden Geschäft und aus Reserven, die es in den letzten Jahren aufgebaut habe. Insgesamt arbeiten derzeit 30 Apobanker ausschließlich für das Avaloq-Projekt, so Sommer. Zudem unterstützen aktuell mehr als 200 weitere Mitarbeiter das Projekt neben ihrer originären Tätigkeit in der Bank. Diese Anzahl werde sich bis zur heißen Phase des Projekts Ende 2019 und Anfang 2020 voraussichtlich nochmals verdoppeln.
Das IT-Projekt werde der gesamten Mannschaft und der Bank in den nächsten Jahren ohne Zweifel viel abverlangen, so Sommer. Hinzu kämen zudem noch die Anpassungen am Geschäftsmodell der Apobank, die jüngst ihre Beratungsleistungen von Vermögen für Heilberufler mit einem neuen Markenauftritt ausgebaut hat.
Generell habe das Institut seine Kosten im Jahr 2017 im Griff gehalten. Der Verwaltungsaufwand stieg Sommer zufolge um 2,6 Prozent auf 530,1 Millionen Euro. Vor allem anhaltende Aufwendungen für die Regulatorik und die Belastungen des IT-Projektes mit der Avaloq hätten sich bemerkbar gemacht.