Hamburger Privatbank Sutor Bank stoppt Anteilsverkauf an BCB Group

Der Hamburger Jungfernstieg und das Rathaus

Der Hamburger Jungfernstieg und das Rathaus: Unweit von hier hat die Sutor Bank ihren Sitz. Foto: imago images/imagebroker

Die Sutor Bank will den geplanten Anteilsverkauf an die BCB Group Holdings nicht umsetzen. Über diesen Entschluss der Eigentümer informierte die Hamburger Privatbank in einer Presseaussendung. Hintergrund ist demnach die „mittlerweile sehr unterschiedliche strategische Ausrichtung der BCB Gruppe und der Sutor Bank“. 

Im Dezember 2021 war der Einstieg der Londoner BCB Group bei der Sutor Bank verkündet worden, eine vollständige Übernahme wurde zu einem späteren Zeitpunkt angestrebt. Zum Kaufpreis machten die beteiligten Parteien keinerlei Angaben. Ende 2022 hatte das Bankhaus dann seine Rechtsform von einer OHG zu einer GmbH geändert und damit laut eigenen Angaben „einen wichtigen Meilenstein im laufenden Investmentprozess“ geschaffen. Ein Prozess, der nun abgebrochen wird.

Sutor Bank sieht „sehr unterschiedliche Entwicklung der beiden Häuser“

„Uns war es dabei wichtig, dass unser Partner auch die 100-jährige Geschichte unserer Bank respektiert und das Haus als Ganzes fortgeführt wird“, hatte sich Geschäftsleiter Thomas Meier Ende 2021 noch sehr zufrieden gezeigt, als der Einstieg des britischen Investors bekannt wurde. Eineinhalb Jahre später sieht sich die Sutor Bank zum Rückzug gezwungen. „Angesichts der im Zeitablauf sehr unterschiedlichen Entwicklung der beiden Häuser ergibt der Zusammenschluss aus Sicht der Bank keinen Nutzen mehr für Kunden und Partner“, teilt das Institut mit. 

 

Anteilsverkäufe in Zukunft nicht ausgeschlossen

Die Privatbank betont indes, ihren strategischen Kurs mit dem Schwerpunkt Banking-as-a-Service und Private Banking auch ohne den britischen Investor fortsetzen zu wollen. Auch das Engagement im Kryptomarkt wird in diesem Rahmen fortgeführt. Für die Zukunft schließen die Eigentümer aber nicht aus, Anteile an der Bank an Dritte abzugeben.

Die Sutor Bank, die 1921 gegründet wurde, betreibt eine Banking-Plattform für digitale Partner, kooperiert mit unabhängigen Finanzdienstleistern und bietet Private Banking an. Die Leitung des Geschäfts mit vermögenden Kunden übernahm Ende August dieses Jahres Matthias Beil, der von der Bethmann Bank zum Institut wechselte. Zu Jahresbeginn hatte die Bank vier Neuzugänge für in ihrem Private-Banking-Team vermeldet.

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