Analyse HQ Trust S&P 500 und seine Sektoren: Was der Verlauf des Januars über das Jahr aussagt

HQ Trust Chart

HQ Trust Chart Foto: HQ Trust

Bereits seit den 1970er Jahren gibt es eine Markttheorie, die besagt, dass der erste Monat für den Rest des Jahres die Richtung vorgibt – zumindest bezogen auf den Aktienindex S&P 500. Sebastian Dörr, Kapitalmarktanalyst des Multi-Family-Offices HQ Trust, hat nun nachgerechnet, ob dieses „Januarbarometer“ in der Vergangenheit tatsächlich funktioniert hat. Und welche Unterschiede es bei den verschiedenen Sektoren gab.

Schwächer als der Index lediglich zwei Sektoren

Dafür hat der Kapitalmarktanalyst die Euro-Performance des marktbreiten S&P 500 sowie von zehn seiner Sektoren von Februar bis zum Jahresende berechnet – und abhängig von ihrem Januarergebnis. Dabei konzentrierte sich Dörr auf die Vorgaben aus dem Januar des laufenden Jahres, in dem der Index und nahezu alle Branchen positiv abschnitten. Lediglich der Technologiesektor rutschte in den roten Bereich ab. Die Untersuchung umfasst einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren: von Dezember 1993 bis Januar 2025.

Sein Ergebnis: „Auf lange Sicht hat das sogenannte Januarbarometer recht: Beendete der S&P 500 den ersten Monat mit einem Plus, legte der Index bis zum Jahresende im Schnitt um weitere 10,5 Prozent zu.“ Auf die Sektoren bezogen, die im Januar 2025 im Plus lagen, zeigte sich, dass die Aktien aus den Bereichen Versorger und Kommunikation am besten abschnitten: „Schlossen sie den Januar mit schwarzen Zahlen ab, kamen im Mittel bis zum Jahresende weitere gut 15 Prozent Performance hinzu.“ Schwächer als der Index seien im langjährigen Schnitt lediglich zwei Sektoren gewesen: Finanzen und Materialien. Allerdings hätten sich Anleger im Mittel auch hier über weitere Kurszuwächse freuen können, so der Analyst.

Hier die grafische Darstellung der Ergebnisse:

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Durch den Deepseek-Schock hat der Technologiesektor als einziger den Monat im Minus beendet – daher hat Dörr hier beide Werte berechnet. Sein Ergebnis hier: „Wenn der Technologiesektor einen positiven Januar verzeichnete, legten die Aktien in der Vergangenheit im Rest des Jahres überdurchschnittlich stark zu.“ In diesen Fällen hätten die Techwerte in den Monaten von Februar bis Dezember ein Plus von 16,9 Prozent verzeichnet – und damit auf das beste Ergebnis aller Sektoren. „Doch auch bei einem negativen Jahresauftakt konnte sich der Sektor mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 13,5 Prozent weit oben positionieren.“

Werden Technologiewerte aufholen?

Was hält nur der Rest des Jahres für die Technologiewerte bereit – wird es zu einer Aufholjagd kommen? „Um Aktien, die vom Thema KI profitieren, sollten Anleger auch weiterhin keinen Bogen machen. Wir rechnen allerdings mit einer Verbreiterung des Trends“, meint Christian Subbe, Investmentchef von HQ Trust. Die Entwicklung könne aus seiner Sicht ähnlich verlaufen wie bei der Einführung des iPhones. Am Anfang habe es nur wenige Apps gegeben, doch nach und nach sei eine ganze Produktplattform entstanden. „Nutznießer können Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe sein.“

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