Südspanien Meag investiert in subventionsfreien Solarpark

Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel will noch stärker in Infrastruktur investieren.

Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel will noch stärker in Infrastruktur investieren. Foto: Meag

Die Zeiten, in denen sich Investments ins Solarparks für Investoren nur dann gerechnet haben, wenn der erzeugte Strom im Gegenzug für subventionierte Einspeisevergütungen in öffentliche Netze übertragen wurde, sind zumindest auf der Iberischen Halbinsel vorbei. Das belegt der jüngste Zukauft der Meag Munich Ergo Asset Management (Meag).

Der Vermögensmanager des Rückversicherers Munich Re hat in Südspanien den Solarpark Don Rodrigo erworben. Verkäufer ist der deutsche Mischkonzern Baywa, der für den neuen Besitzer als Dienstleister auftritt und die technische Betriebsführung verantwortet. Beide Parteien kennen sich gut. Die Baywa hat in der Vergangenheit bereits mehrere Solaranlagen in Großbritannien an die Meag verkauft. 

Der jüngste Zukauft der Kapitalanlagegesellschaft liegt 20 Kilometer südlich von Sevilla. Die Anlage besteht aus 500.000 Solarmodulen auf einer Fläche von 265 Hektar. Die Gesamtleistung des Parks beziffert die Meag mit circa 175 Megawatt. Don Rodrigo sei damit einer der größten, von staatlichen Subventionen unabhängigen Solarparks in Europa. Mit den so erzeugten 300 Gigawattstunden können pro Jahr rund 93.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

In der Vergangenheit waren subventionsfreie Solarparks für Kapitalanleger nicht attraktiv. Die Komponenten sind heute aber günstiger, die Anlagen leistungsfähiger und die Verfahren zum Bau- und Betrieb haben sich eingespielt. Erneuerbaren Energien werden damit effizienter und kommen in immer mehr Ländern ohne Staatshilfe aus. Erst im Oktober 2018 hat der zur Allianz-Gruppe zählende Sachanlagenspezialist Allianz Capital Partners mitgeteilt, in Portugal den ersten subventionsfreien Solarpark auf der Iberischen Halbinsel erworben zu haben.

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Die Meag investiert seit vielen Jahren in Solarparks und finanziert global auch Infrastrukturprojekte. Und der Bereich soll in den kommenden Jahren schrittweise ausgebaut werden, sagt Meag-Geschäftsführer Holger Kerzel, der für die globalen Investments in illiquide Assets für Munich Re und Ergo sowie weitere institutionelle Kunden verantwortlich ist. Er betont: „Einen bedeutenden Anteil haben hierbei die Erneuerbaren Energien wie Wind und Solar. Dabei setzen wir weiterhin stark auf eine regionale und segmentspe-zifische Diversifikation der Infrastrukturinvestitionen. So sichern wir uns Illiquiditätsprämien und erzielen einen Risikoausgleich sowohl über unser Portfolio der illiquiden Anlagen als auch in der gesamten Kapitalanlage.“ Insgesamt verwaltet die Meag Kapitalanlagen im Wert von derzeit 252 Milliarden Euro, davon 13 Milliarden Euro in Immobilien.

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