Süddeutsche Aktienbank „Bei uns wird eine Private-Banking-Karriere planbar“

Seite 2 / 2


Sie hatten sehr offen – auch über das private banking magazin – um potentielle Mitarbeiter geworben. Wo stehen Sie in der Personalakquise?

Falger: Die ersten Mitarbeiter haben wir an Bord genommen, unter anderem am erwähnten Standort in Freiburg. Aktuell führen wir mit rund 30 potentiellen Private-Banking-Beratern konkrete Gespräche. Wir konnte uns bisher vor Anfragen und Bewerbungen von gestandenen Kundenberatern aus Private Banking und Wealth Management nicht retten. Daran erkennt man auch, wie stark die Branche im Umbruch ist.

Wie erklären Sie sich das Interesse?

Bischoff: Es kommt selten vor, dass eine Bank sich oder ein strategisches Geschäftsfeld auf der grünen Wiese startet. Das ist ungemein spannend und weckt entsprechend Interesse. Gerade im Private Banking mit seinen doch oft ausgeprägten Hierarchien können jüngere Mitarbeiter ihre Ideen oftmals nicht einbringen und umsetzen. Bei einem Start-up wie wir es letztlich sind, geht das schon deutlich eher.

Viele gestandene Private-Banking-Berater indes schauen auf einen neuen Marktteilnehmer interessiert, weil sie die Entwicklung zur Retailisierung im eigenen Haus mit Argwohn betrachten. Hatten sie früher vergleichsweise freie Hand bei den Investmentlösungen, wird mancherorts vieles von der Zentrale vorgegeben. Die Freude darüber hält sich bei vielen in Grenzen.

Im vergangenen August hatten Sie auch ein Aktienprogramm für verdiente Mitarbeiter angekündigt. Kommt das und wie wird es funktionieren?

Falger: Bei uns bekommen Mitarbeiter im Private Banking bei Einstellung aufgezeigt, wie sich ihr fixes und variables Gehalt entwickeln wird, wenn sie nach Jahr 1, 2 und 3 Summe X an Deckungsbeitrag leisten. Das halten wir für eine sehr angenehme Situation für vertrieblich orientierte Berater, die wissen, was sie in der Vergangenheit an Erträgen für ihre Bank erzielt haben. Die nächsten Karrierejahre werden dadurch für den Mitarbeiter planbar.

Zusätzlich gibt es das Aktienprogramm. Die ersten der heute neuen Mitarbeiter werden darauf in vier bis fünf Jahren zugreifen können. Dafür müssen sie bis dahin jährlich nah an ihrer Zielvereinbarung geliefert haben. Das Aktienprogramm ist insofern für sehr verdiente Mitarbeiter gedacht. Sie bekommen die Möglichkeit, sich über Vorzugsaktien an der Süddeutschen Aktienbank zu beteiligen.

Warum machen wir das? Natürlich soll das Programm gute Mitarbeiter binden und motivieren. Gleichsam ist das Teil unserer Unternehmenskultur. Wir wollen Unternehmer im Unternehmen.


Über die Interviewten:
Andreas Falger ist im Vorstand der Süddeutschen Aktienbank für das Ressort Privatkunden zuständig. Zuvor war er Bereichsleiter Private Banking und Geschäftsstellenleiter in Reutte bei der österreichischen Landesbank Hypo Tirol. Von 2004 bis 2014 war er Leiter der Vermögensbetreuung und später Leiter Private Banking Österreich beim Bankhaus Jungholz.

Frank Bischoff ist seit März dieses Jahres Vorstandsmitglied bei der Süddeutschen Aktienbank. Dort ist er für die Finanzen und die Banksteuerung zuständig. Bischoff war zuvor Finanzvorstand der Volksbank Pforzheim und war dort für dieselben Ressorts zuständig.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen