Die Staatsanwaltschaft Köln hat gestern Büros des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) durchsucht. Die Ermittler suchten konkret in Berlin und Frankfurt nach Beweismaterial rund um den Cum-Ex-Skandal. Der Bankenverband bestätigt auf seiner Webseite die Vorgänge und erklärt seine vollumfassende Kooperation mit den Behörden: „Es ist zutreffend, dass die Staatsanwaltschaft Köln im Zusammenhang mit Cum-Ex-Verfahren in unseren Büros in Berlin und Frankfurt ermittelt. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen den Bankenverband." Die „Süddeutsche Zeitung" berichtete zuerst über die Razzia.
Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigt, man versuche Beweismittel zu finden, die beim Fortführen der zahlreichen Ermittlungen zu Cum-Ex-Transaktionen helfen und Sachverhalte besser aufklären sollen. Der Bundestag hatte die Rolle des Bankenverbands im Milliardenskandal der Cum-ex-Geschäfte bereits im Untersuchungsausschuss beleuchtet. Die Opposition zeigt sich unzufrieden mit dessen Arbeit.
Kehrt Hans-Walter Peters an die BdB-Spitze zurück?
Unterdessen ist weiter unklar, wer Martin Ziele als BdB-Präsident beerben soll. Mit Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing habe ein aussichtsreicher Kandidat dem Bankenverband bereits eine Absage erteilt. Der Konzernumbau im eigenen Haus sei wichtiger. Nun gibt es laut einem Bericht der „Börsen-Zeitung" Spekulationen über eine Rückkehr Hans-Walter Peters. Der persönlich haftende Gesellschafter der Hamburger Privatbank Berenberg war im April 2020 nach turnusmäßigen vier Jahren abgetreten, könnte sich dem Bericht zufolge nun aber ein weiteres Mal der Aufgabe annehmen. Eine Entscheidung für die Spitzenpersonalie ist nach Angaben des Bankenverbands bislang nicht gefallen.