Personal soll nicht abgebaut werden Stuttgarter und Süddeutsche Krankenversicherung prüfen Fusion

Streben eine Fusion an: Ulrich Mitzlaff von der  SDK (r.) und Guido Bader von der Stuttgarter.

Streben eine Fusion an: Ulrich Mitzlaff von der SDK (r.) und Guido Bader von der Stuttgarter. Foto: SDK / Stuttgarter

Nur wenige Monate nachdem die Bafin den Zusammanschluss der Barmenia und der Gothaer genehmigte, wollen die nächsten beiden Versicherer fusionieren. Die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) und Die Stuttgarter prüfen "gleichberechtigt und auf Augenhöhe" einen Zusammenschluss zu einer gemeinsamen Unternehmensgruppe.

Durch den Zusammenschluss würde eine Versicherungs­gruppe mit Fokus auf das Kranken-, Leben- und Unfallgeschäft mit rund:

  • 1.600 Mitarbeitenden
  • gut 1,8 Milliarden Euro gebuchten Bruttobeiträgen
  • rund 1,94 Millionen Versicherungsnehmern
  • einer Bilanzsumme von gut 18 Milliarden Euro

„Wir sind jeweils Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, verfügen über vergleichbare Kennzahlen im Bereich Bilanzgröße, Bruttobeiträge sowie Kapitalanlage“, erklären die beiden Vorstandschefs, Ulrich Mitzlaff (SDK) und Guido Bader (Stuttgarter) die Beweggründe und ergänzen: „Gleichzeitig sind wir in bedeutsamen Aspekten unterschiedlich: Die Stuttgarter ist auf das Leben- und Unfallgeschäft fokussiert, die SDK auf die Kranken­versicherung. Die Stuttgarter vertreibt über Versicherungsmakler und Mehrfirmenvertreter, die SDK bedient einen Vertriebswegemix aus Ausschließlichkeit, Banken, freien Vermittlern und Direktvertrieb. Vereint ergänzen sich diese unterschiedlichen Stärken zu einem enormen Potenzial.“

Die Aufsichtsräte sowohl der Stuttgarter als auch der SDK fassten in ihren letzten Sitzungen die erforderlichen Beschlüsse, um den Zusammenschluss näher zu prüfen und Entscheidungen der Organe der beteiligten Unternehmen vorzubereiten. Die Mitglieder- beziehungsweise Abgeordnetenversammlungen werden Mitte des kommenden Jahres um die notwendigen Beschlüsse für eine schrittweise Integration der Gesellschaften in eine gemeinsame Gruppe bitten. Ziel ist es, dass die Vorstandsgremien in Personalunion der Vorstandsmitglieder der beiden Gruppen sowie integrierte Aufsichtsgremien unter dem Dach eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit gebildet werden.

 

Beide Hauptverwaltungen und alle Arbeitsplätze sollen bestehen bleiben

Die Vorstandschefs betonen, dass die maßgeblichen Gründe für den eventuellen Zusammenschluss das Wachstumspotenzial, die wachsende Investitionskraft sowie niedrigerere  regulatorische Kosten seien. Ziel sei es nicht, Arbeitsplätze abzubauen, vielmehr solle die Belegschaften erhalten bleiben. Der Fachkräftemangel und die Wettbewerbssituation sollen den Mitarbeitenden beider Häuser erweiterte Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Durch Automatisierung und Digitalisierung freiwerdende Ressourcen sollen für Serviceinnovationen und Wachstumsinitiativen eingesetzt werden.

Auch die beiden heutigen Standorte der Hauptverwaltungen in Stuttgart sowie Fellbach als auch die Landes- sowie Vertriebsdirektionen würden erhalten bleiben.

Auf Nachfrage des Mediums Pfefferminzia, sagte Mitzlaff zudem, dass der kürzlich bekannt gewordene Abschied von Vorstand Gerd Sautter zum 31. Dezember 2024 nicht mit dem Fusionsplänen in Verbindung stehe.

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