„Hoch professionell und konservativ“ Studie zum Anlageverhalten deutscher Stiftungen

Die CSI-Studie wurde in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dabei waren (v.l.n.r.): Dieter Lehmann, Leiter Vermögensanlage, VolkswagenStiftung, Volker Then, Direktor des CSI, Universität Heidelberg, sowie Michael Hanssler, Vorstandsvorsitzender der Gerda Henkel Stiftung

Die CSI-Studie wurde in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dabei waren (v.l.n.r.): Dieter Lehmann, Leiter Vermögensanlage, VolkswagenStiftung, Volker Then, Direktor des CSI, Universität Heidelberg, sowie Michael Hanssler, Vorstandsvorsitzender der Gerda Henkel Stiftung

Über die Hälfte der kapitalstärksten deutschen Stiftungen haben ihre Anlagestrategie seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 nicht maßgeblich verändert. Das hat das Centrum für soziale Investitionen und Innovationen der Uni Heidelberg (CSI) und der Bundesverband Deutscher Stiftungen in ihrer Studie „Anlageverhalten der kapitalstärksten deutschen Stiftungen“ herausgefunden.

In der Studie untersuchten sie, wie der Stiftungssektor auf die seit 2008 schwelende Finanzkrise reagiert hat. Mithilfe einer Förderung der Banque de Luxembourg wurden Anlageverhalten und Veränderungen in der Organisationsstruktur der 200 kapitalstärksten deutschen Stiftungen beleuchtet.

Demnach vertrauen über die Hälfte der Stiftungen bewährten Strategien und Verfahrensweisen. Im Anlageverhalten sind 55 Prozent der Stiftungen konservativer geworden. Sie investieren jetzt weniger risikoreich.

Die Studien-Macher kommen zum Schluss, dass die Gruppe der kapitalstärksten Stiftungen in der Vermögensverwaltung größtenteils professionell und mit soliden Führungs- und Entscheidungsstrukturen arbeiten. Allerdings zeige sich ebenso, dass unter den 200 untersuchten Stiftungen über 50 Prozent nicht aus eigenen Kräften heraus in der Lage sind, eine eigene Abteilung für ihre Vermögensanlage  zu bilden. Fast drei Viertel seien auf externe Expertise angewiesen.

In diesem Bereich läge großes ungenutztes Potenzial, heißt es in der Studie. Der Stiftungszweck könne bei vielen durch eine gezieltere Vermögensanlage besser verwirklicht werden. „Stiftungen haben die Chance, ihre Arbeit durch mehr Gremienmitglieder mit Kompetenz in der Vermögensverwaltung, regelmäßigere Überprüfung der Anlagestrategien und mehr Transparenz bei der Berichterstattung zu verbessern“, erklärte Volker Then, Direktor des CSI. „Durch die Komplexität der Finanzmärkte kommt es in der Stiftungs-Governance vor allem auf Kontrollmechanismen externer Beratung an.“

Zur Studie: Befragt wurden im Dezember 2011 die 200 mutmaßlich kapitalstärksten deutschen Stiftungen. Bei der Auswahl half der Bundesverband Deutscher Stiftungen.

Die vollständige Studie können Sie hier lesen.

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