Aber: In den vergangenen Jahren ging der Stellenschwund im Bankenwesen am Finanzplatz Frankfurt noch vorbei. Dafür machen die Studienautoren vornehmlich Sonderfaktoren verantwortlich. Durch den Brexit dürften insgesamt 3.500 Banker aus London nach Frankfurt strömen, rund 60 Prozent der Brexit-Einstellungen seien wohlmöglich schon über die Bühne gegangen.
Zusätzlich würden im Bereich nachhaltiger...
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Aber: In den vergangenen Jahren ging der Stellenschwund im Bankenwesen am Finanzplatz Frankfurt noch vorbei. Dafür machen die Studienautoren vornehmlich Sonderfaktoren verantwortlich. Durch den Brexit dürften insgesamt 3.500 Banker aus London nach Frankfurt strömen, rund 60 Prozent der Brexit-Einstellungen seien wohlmöglich schon über die Bühne gegangen.
Zusätzlich würden im Bereich nachhaltiger Kapitalanlage derzeit Stellen ausgeschrieben werden und auch im Bereich Digitalisierung gäbe es Zuwächse bei den Arbeitsplätzen. Vom letzten Tiefstand Anfang 2014 sei die Frankfurter Bankbeschäftigung bis zum Sommer 2021 um etwa 8 Prozent auf knapp 66.200 gestiegen.

Die Bedeutung Frankfurts als Bankenstandort ist mit Blick auf die Arbeitsplätze im Vergleich zum restlichen deutschen Markt stabil. Im Branchendurchschnitt gehe die Beschäftigung innerhalb der Banken seit der Finanzkrise zwar deutlich zurück. Der Frankfurter Anteil an der gesamtdeutschen Bankbeschäftigung nähme aber stetig zu, die Konzentration auf die hessische Metropole steigt damit ständig.

Das liegt auch daran, dass der Filialschwund in der Bankenwelt an Frankfurt einigermaßen vorbeigeht. Rund zwei Drittel der Bankbeschäftigung verteilt sich auf kleine Städte und Ortschaften, nicht aber auf Bankzentralen in Wolkenkratzern. Kleinere Filialen auf dem Land sind laut der Studienautoren deshalb deutlich heftiger vom Filialabbau betroffen sind: In Deutschland gab es Ende 2020 mit insgesamt 24.100 Zweigstellen nahezu 60 Prozent weniger als im Jahr 2000, Corona hat die Entwicklung verschärft.

In Frankfurt arbeiten mit den 66.200 Banken deutlich mehr Beschäftigte als etwa in München, wo es laut der Studienautoren Mitte 2021 nur 35.400 Banker waren. Fast 11 Prozent der deutschen Bankbeschäftigten arbeiten damit von der hessischen Großstadt aus, München folgt mit einem Anteil von nur 6 Prozent. Die bayerische Landeshauptstadt musste im Gegensatz zu Frankfurt in den vergangenen Jahren zudem noch einen Schwund bei den Arbeitsplätzen im Bankensektor verkraften.