Südliche Staaten Institutionelle Investoren schauen auf US-Wohnimmobilien

Ein Kran vor der Skyline von Dallas

Ein Kran vor der Skyline von Dallas: Zwar wird hier gebaut, insgesamt gibt es in den südlichen Staaten aber zu wenig Neubauten. Foto: Imago Images / Mint Images

In einer Studie der Empira Group, einem Asset Manager für institutionelle Investoren, werden die Immobilienmärkte von insgesamt 13 südlichen Bundesstaaten in den USA untersucht – mit Indikatoren wie Demografie, Wirtschaftswachstum oder Einkommen sowie immobilienwirtschaftlichen Kennziffern wie Mieten, Kaufpreise, Leerstand und Bautätigkeit. Das Ergebnis: Die Region ist für institutionelle Immobilien-Investoren durchaus attraktiv.

So vergleicht der Asset Manager etwa das Bevölkerungswachstum der sogenannten Sun-Belt-Region mit den restlichen USA: Während es in den Staaten im Schnitt bei 7,7 Prozent lag, verzeichnete etwa Texas ein Wachstum um 17,7 und Florida eines von 16,4 Prozent. Grund dafür seien attraktive klimatische und steuerliche Bedingungen sowie geringe Lebenserhaltungskosten, die sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer in den Sun-Belt locken.

Wie das Bevölkerungswachstum und der Wohnungsbau zusammenhängen
Wie das Bevölkerungswachstum und der Wohnungsbau zusammenhängen: Ein Überblick über die verschiedenen Städte. © Empira

Der Zuzug treffe in der Region auf Wohnungsmangel, besonders in Metropolregionen wie Fort Worth (Texas), Atlanta (Georgia), Phoenix (Arizona) und Tallahassee (Florida). „Ähnlich wie in Deutschland reicht auch in den Metropolregionen der südlichen Wachstumsstaaten der USA der Wohnungsneubau bei Weitem nicht aus, um den stark steigenden Bedarf zu decken“, erklärt Lahcen Knapp, Verwaltungsrat der Empira Group. „ Das gilt insbesondere für das Mietwohnungssegment, das gerade für jüngere, mobile Generationen an Bedeutung gewinnt.“ Entsprechend attraktiv sei das Risiko-Rendite-Verhältnis für Investoren, die langfristige Multi-Family-Portfolios aufbauen könnten.

 

Der Wohnungsmangel korreliert laut der Studienautoren mit dem Bildungsgrad der Einwohner und der Zahl an Unternehmensneugründungen vor Ort. So weisen die Standorte Atlanta, Austin und Raleigh Akademikerquoten von mehr als 50 Prozent auf und Florida und Georgia liegen zudem unter den fünf US-Bundesstaaten mit den meisten Unternehmensgründungen.

Wirtschaftlich – gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – können viele der südlichen Staaten allerdings nicht mit dem US-Schnitt mithalten. Interessant sei laut der Analysten, das die Dynamik der vergangenen Jahre den Schluss zulasse, dass sich das bald ändern könnte. So hat in der letzten Dekade das Wirtschaftswachstum in Georgia etwa bei rund 50 Prozent gelegen. Auch die Arbeitsmarktdaten sind in den meisten Staaten robust, während die relative Zahl der Patentanmeldungen auffällig niedrig ist. Die Analysten erklären das unter anderem mit der relativ geringen Universitätsdichte.

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Die Wirtschaftskraft in den südlichen US-Staaten hat sich in den vergangenen Jahren verbessert
Die Wirtschaftskraft in den südlichen US-Staaten hat sich in den vergangenen Jahren verbessert: So stieg das BIP pro Kopf in der vergangenen Jahre teilweise um bis zu 50 Prozent. © Empira

Die Attraktivität der Region für institutionelle Investoren machen die Studienautoren auch an den Mietentwicklungen fest. So stieg die Medianmiete zwischen 2015 und 2020 in Texas mit 22,7 Prozent, in Florida mit 21,6 Prozent und in Arizona 20,2 Prozent deutlich stärker an als etwa in New York, wo sie nur um 16,2 Prozent anzog. Im Vergleich zu Bundesstaaten mit besonders hohen Miet- und Lebenshaltungskosten biete diese Dynamik damit ein besonders hohes Wachstumspotenzial für Miet-Cashflows.

Gerade in Zeiten steigender Zins- und Inflationsraten seien Immobilien zur Inflationsabsicherung und Erwirtschaftung realer Renditen interessant, erklärt Steffen Metzner, Head of Research von Empira und Autor der Studie: „Der Sun-Belt überzeugt mit attraktiven Fundamentaldaten und robusten Wachstumsaussichten. Investoren sollten jenseits der teuren und saturierten Metropolen an West- und Ostküste Opportunitäten prüfen.“

Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

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