Pensionsverpflichtungen können – je nach Höhe – die Risikotragfähigkeit und die Eigenkapitalposition beeinflussen. Daher sind laut einer Studie von Vedra Pensions und der Unternehmensberatung Zeb besonders im angelsächsischen Raum sogenannte Pensions-buy-outs (auch: Rentnergesellschaften) beliebt. Unternehmen können ihre Pensionsverpflichtungen so an Dritte auslagern – und damit auch aus der Bilanz. Laut den Studienautoren rücken Buy-outs mittlerweile aber auch in Deutschland in das Blickfeld von Banken, Sparkassen und Versicherungen.
Bisher setzen die meisten Unternehmen in Deutschland auf andere Finanzierungsmöglichkeiten. Mit 63 Prozent (Mehrfachnennung möglich) liegt die Pensionstreuhand vorne. Wobei nur 33 Prozent diese Form als zielführend erachten. 42 Prozent setzen auf Rückdeckungsversicherungen, 21 Prozent auf rückgedeckte Unterstützungskassen und 17 Prozent auf Kapital ohne Zweckbindung. Alle diese Optionen werden jedoch von weniger Befragten als zielführend erachtet, als sie tatsächlich genutzt werden.
Pensionsfonds und Rentnergesellschaften rücken ins Rampenlicht
Das Interesse an Pensionsfonds steigt jedoch. 13 Prozent nutzen diese Option bereits, 21 Prozent der Befragten finden diese zielführend. Ähnlich sieht es bei Pensions-buy-outs aus. Zwar werden Rentnergesellschaften bisher nur von vier Prozent der befragten Banken, Sparkassen und Versicherungen genutzt. Dafür erachten immerhin 13 Prozent laut der Studie diese als sinnvoll.
Bei der Frage, warum die Finanzierung für die Unternehmen wichtig ist, liegt die Bilanzverkürzung mit 75 Prozent vorne. Aber auch weitere Faktoren, wie Finanzierung, Insolvenz, Liquidität sowie Lebensdauer werden als wichtige Kriterien genannt.
Dirk Holländer, Senior Partner bei der Zeb, erläutert, warum die Auslagerung von Pensionsverpflichtungen aus seiner Sicht relevanter werden: „Die makroökonomische Wende und die Zinswende seit 2022 hinterlassen tiefe Spuren in der deutschen Wirtschaft.“ Aus den resultierenden Marktturbulenzen und -schwankungen sei bei vielen Unternehmen auch die Bilanzposition Pensionsverpflichtungen betroffen.
Mit einer Rentnergesellschaft sei es möglich, Kapital- und Solvabilitätskennziffern sowie Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zu verbessern. „Während der Zinsanstieg schrumpfende Bilanzansätze für Unternehmen bedeutet, haben Entscheider durch die Inflationsentwicklung jetzt auch verstärkt das Risiko höherer künftiger Cashflows auf dem Radar“, ergänzt Tilo Kraus, einer der Geschäftsführer von Vedra Pensions.
Vedra ist spezialisiert auf die Übernahme von Pensionsverpflichtungen
Vedra Pensions ist eine 2016 gegründete deutsche Holdinggesellschaft, die sich auf Lösungen im Zusammenhang mit der Übernahme von Pensionsverbindlichkeiten spezialisiert („Pension Buy-outs“) hat. Gegenwärtig werden 5.000 Anspruchsberechtigte betreut. Es wurden nach eigener Aussage bereits gut 50 Millionen Euro an Pensionszahlungen geleistet.