Studie von UBS und PwC Nur ein Drittel wird Milliardär durchs Erben

Nur eine Minderheit von Milliardären wurden dies durch Erben

Nur eine Minderheit von Milliardären wurden dies durch Erben Foto: UBS

Milliardäre auf der ganzen Welt weisen ähnliche Charakterzüge aus. Die Bereitschaft, sinnvolle Risiken einzugehen, ein ausgeprägter Geschäftssinn und ein strenger Arbeitsethos sind Stärken, die die meisten Superreichen gemein haben. Das ergab eine Studie, die von UBS und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) durchgeführt wurde.

Für die Studie wurden Daten aus den vergangenen 19 Jahren (1995 bis 2014) aus 14 Ländern analysiert, die sich auf 1.300 Milliardäre beziehen. Darüber hinaus befragten UBS und PwC über 30 Milliardäre persönlich.

Jeder Vierte kommt aus der Armut

In einem anderen Punkt als den Stärken unterscheiden sich die Superreichen aus unterschiedlichen Ländern aber gravierend. Während lediglich 8 Prozent der Milliardäre in den USA und 7 Prozent in Europa in ärmlichen Verhältnissen aufwuchsen, scheint der Weg vom Tellerwäscher zum Milliardär in Asien gar nicht so ungewöhnlich zu sein. Schließlich stammt ein Viertel der asiatischen Milliardäre aus Familien, die über wenig Geld verfügten. Zudem ist der Durchschnittsmilliardär in Asien mit 57 Jahren um rund 10 Jahre jünger als sein europäisches oder US-amerikanisches Pendant.

Auch die Branchen, in denen Selfmade-Milliardäre ihr Vermögen aufgebaut haben, unterscheiden sich von Kontinent zu Kontinent. So haben in den USA die meisten Superreichen ihr Vermögen in der Finanzbranche gemacht (30 Prozent). Das Vermögen pro Milliardär in dieser Branche beläuft sich im Durchschnitt auf 4,5 Milliarden US-Dollar. Derweil haben in Europa und Asien viele der Vermögen, die in den vergangenen 20 Jahren verdient wurden, ihren Ursprung in der Konsumgüterindustrie, nämlich 49,5 Prozent (Europa) beziehungsweise 20 Prozent (Asien).

Mit einem durchschnittlichen Vermögen von 5,7 Milliarden Dollar sind die europäischen Milliardäre deutlich wohlhabender als asiatische, welche es auf durchschnittlich 3,2 Milliarden Dollar bringen.

Insgesamt betrachtet, haben nur die wenigsten Milliardäre ihr Vermögen geerbt (34 Prozent). Knapp zwei Drittel der Superreichen sind Selfmade-Milliardäre. Doch das war nicht immer so: Vor 25 Jahren lag der Anteil der Selfmade-Milliardäre bei lediglich 43 Prozent.

Milliardäre als Family-Office-Kunden

Die meisten der Selfmade-Milliardäre in den USA und Europa, nämlich 60 Prozent, belassen das Unternehmen in Familienhänden, so ein weiteres Studienergebnis. 30 Prozent verkaufen Teile des Unternehmens an der Börse. 10 Prozent veräußern ihr Geschäft vollständig. Die Mehrheit der Selfmade-Milliardäre, die ihr Unternehmen verkaufen, betätigt sich in der Folge als Privatanleger und delegiert die Anlagetätigkeit an ein Family Office oder an einen persönlichen Anlageberater.

Dass ein Milliardär eine Unternehmensdynastie gründet oder das Unternehmen nach dem Rückzug des Patriarchen/Gründers im Familienbesitz verbleibt, ist in Europa (57 Prozent) und Asien (56 Prozent) am wahrscheinlichsten. In den USA ist dieses Szenario weit weniger wahrscheinlich (36 Prozent).

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