Studie von Telos Institutionelle binden häufiger Fondsgesellschaften ein

Telos legt 2020 die 20. Studie über den Spezialfondsmarkt vor.

Telos legt 2020 die 20. Studie über den Spezialfondsmarkt vor. Foto: Telos

Institutionelle Anleger werden ihr Kapital künftig noch stärker Fondsgesellschaften anvertrauen. Das geht aus der aktuellen und mittlerweile 20. Spezialfondsmarktstudie der Wiesbadener Rating-, Beratungs- und Analysegesellschaft Telos hervor.

Die Studie entstand mitten in der Corona-Krise. Sie hat daher zwei Perspektiven: die Zeit vor Corona und die nach dem Ausbruch des Covid-19-Virus.

Laut Telos haben die Großanleger ihren Asset Managern über das Jahr 2019 hinweg 103 Milliarden Euro an neuen Mitteln (Netto-Mittelaufkommen) in Spezialfonds zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den Wertsteigerungen von gut 150 Milliarden Euro wuchs der Gesamtmarkt zum Stichtag 31. Dezember 2019 auf 1.875 Milliarden Euro. Damit hat sich das in Spezialfonds verwaltete Anlagevermögen seit 2009 von zunächst 729 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Ein Treiber der Entwicklung ist nach Einschätzung von Telos die „zunehmende Flexibilisierung bei der Integration auch illiquider Assets im Rahmen von Spezialfonds“; sie habe den rasanten Anstieg erleichtert. 

Versicherungen sind die größten Anleger in Spezialfonds 

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Zu den rund 1,9 Billionen Euro in offenen Spezialfonds kommen zum Stichtag 31. Dezember 2019 noch etwa 392 Milliarden Euro an frei verwalteten Mandaten außerhalb von Fondslösungen sowie 12,3 Milliarden Euro an geschlossenen Spezialfonds hinzu, in denen institutionelle Anleger ebenfalls engagiert sind. Die so errechneten rund 2.280 Milliarden Euro an institutionellen Geldern von Versicherern, Banken, Unternehmen, Pensionskassen, Versorgungswerken, Stiftungen oder kirchlichen Einrichtungen machen gut zwei Drittel des Gesamtfondsmarktes von rund 3,4 Billionen Euro aus.

Den institutionellen Geldern sind ferner Investments in Publikumsfonds hinzuzurechnen. Dabei handelt es sich um I-Share-Klassen um. Dieses Instrument wird laut Telos häufiger von kleineren institutionellen Anlegern mit einigen 100 Millionen Euro Anlagevolumen genutzt, um das Portfolio in speziellere Anlageklassen wie Private Debt oder Immobilien zu streuen. 

Etwa 65 bis 70 Prozent aller institutionellen Anlagegelder unterliegen laut Telos einer Asset-Liability-Betrachtung, stehen also in einem unmittelbaren Zusammenhang mit zu bedienenden Verpflichtungen, meist aus der Altersvorsorge.