31 Prozent der Banken und Asset Manager wollen innerhalb der nächsten 18 Monate ein Fintech-Start-up übernehmen. Weitere 32 Prozent planen eigene Aktivitäten im Fintech-Sektor. Das zeigt eine vergleichende Studie der Kanzlei Simmons & Simmons, für die 200 Entscheidungsträger von Banken und Asset Managern in den wichtigsten Finanzzentren weltweit nach den Hemmnissen für schnelle Entwicklung und Umsetzung von Innovationen befragt wurden.
In Sachen Übernahmen offenbart die Studie jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während der Finanzstandort New York mit 39 Prozent die größte Akquisitionsneigung aufweist, planen lediglich 21 Prozent der Banken und Asset Manager in Hongkong eine Fintech-Übernahme. Am Finanzstandort Frankfurt setzt rund ein Viertel (24 Prozent) der Marktteilnehmer auf entsprechende Maßnahmen.
Insbesondere in reiferen Märkten dürften den Studienautoren zufolge in den kommenden Jahren weit mehr Übernahmen und Transaktionen in Erscheinung treten. Dennoch scheuen viele Marktteilnehmer vor Akquisitionen zurück: 45 Prozent der Organisationen geben an, dass insbesondere regulatorische Risiken sie von entsprechenden Aktivitäten abhalten.
Im Hinblick auf die Konkurrenz sehen sich im direkten Branchenvergleich mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten auf Augenhöhe mit ihren Wettbewerbern. 40 Prozent glauben, sie seien den anderen voraus. Immerhin 7 Prozent betrachten sich als führend im Bereich digitaler Innovationen.
„Die Notwendigkeit erheblicher Investitionen in Digitalisierung ist klar erkannt, die Strategien der Häuser unterscheiden sich aber natürlich. M&A ist dabei ein wichtiges Instrument, allerdings wissen die Entscheider auch um die Schwierigkeiten, die bei der Integration kleiner Start-ups in große Konzernstrukturen entstehen können“, sagt Stephan Ulrich, Corporate M&A-Partner bei Simmons & Simmons und Leiter des Bereichs Technologietransaktionen.
Über die Studie:
Die Hyperfinance-Studie von Simmons & Simmons untersucht, wie große Banken und Asset Manager ihren digitalen Innovationsgrad erhöhen. Dafür wurden 200 Top-Manager (davon 30 Prozent auf Vorstandsebene) von Organisationen mit Umsätzen bzw. Assets under Management größer als 500 Millionen US-Dollar in den fünf wichtigsten Finanzzentren (Frankfurt am Main, Hongkong, London, New York City und Singapur) befragt.