Studie von Resfutura Was Vermögende und Family Officer bis 2030 erwarten

Yvonne Brückner von Resfutura.

Yvonne Brückner von Resfutura. Foto: Resfutura

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Ein US-Präsident, der ohne echte Not einen weltweiten Handelskrieg vom Zaun bricht, Populisten, die Europas Zusammenhalt mit zunehmendem Erfolg hintertreiben oder Niedrigzinsen, die perspektivisch noch Jahrzehnte andauern könnten, das Alles vor dem Hintergrund digitaler Disruption, die tradierte Geschäftsmodelle hinwegzufegen droht – auf manchen mag die aktuelle Gemengelage wirken wie das Rezept für ein globales Desaster.

Komplexe Gemengelage

Doch was bedeuten diese Entwicklungen aus Sicht von Betroffenen tatsächlich für die Zukunft? Droht der Welt eine Wirtschaftskrise wie in den 1930er Jahren? Oder birgt die neue Situation vielleicht sogar Chancen? Diesen Fragen ist das Institut für unternehmerische Zukunftsstrategien, Resfutura, in seinem Meinungsbild „Standpunkt“ mit den Themenschwerpunkten Wagnis und Kontrolle nachgegangen. Dazu hat die Netzwerkplattform im zweiten Halbjahr 2018 Vermögende und Family Officer nach ihren Erwartungen für die kommenden zehn Jahre befragt.

Resfutura arbeitet als anwendungsorientiertes Forschungsinstitut, Think Tank und Netzwerkplattform. Das gemeinnützige Institut erarbeitet fachliche Impulse für langfristigen Erfolg, vernetzt Unternehmerfamilien (Beneficial Owner) in vertraulicher Runde und bietet Raum für tieferen Austausch. Getragen von Unternehmerfamilien trägt Resfutura damit zum Diskurs um leistungsfähige Zukunftsstrategien bei.

In Bezug auf die Trumpschen Strafzölle gehen die Befragten als Konsequenz nicht von einer weltweiten Katastrophe aus, erwarten für den grenzüberschreitenden Handel jedoch weitere Belastungen: Nur 44 Prozent rechnen auf 10-Jahressicht mit einem weiteren Anwachsen des Welthandels, 43 Prozent gehen davon aus, dass grenzüberschreitende Warenströme künftig vor allem innerhalb definierter Wirtschaftszonen wie dem europäischen Binnenmarkt weiter anwachsen werden. 13 Prozent sehen gar keinen weiteren Zuwachs kommen.

Dabei fallen zwischen Teilgruppen der Stichprobe durchaus Unterschiede auf. Vermögensinhaber sind für den Welthandel weniger zuversichtlich als Family Officer. Im Kreis älterer Vermögen, die bereits seit drei oder mehr Generationen bestehen, sind die Erwartungen ebenfalls weniger positiv als unter Vermögen geringerer Bestandsdauer. Maßgeblich für diese Unterschiede dürften vor allem verschiedene Informationswelten und familiäre Erfahrungswerte sein.


Dass die USA ihre wirtschaftliche Position im internationalen Vergleich durch die eingeschlagene Politik verbessern werden, erwarten die Befragten offenbar nicht: Der aggressiven Strategie zum Trotz geht nur knapp einer von fünf Befragten von einem relativen Zugewinn der Vereinigten Staaten auf 10-Jahressicht aus. Für Europa sind die Erwartungen – nach noch deutlich positiverem Erwartungsbild im Vorjahr – ähnlich verhalten.

Dabei fällt auf, dass Adressen ohne Unternehmen im mehrheitlichen Eigentum (in der Grafik als Kapitalanleger bezeichnet), deutlich optimistischer sind als solche, die ein oder mehrere Unternehmen kontrollieren. Zugespitzt ließe sich sagen, Unternehmer blicken vergleichsweise weniger zuversichtlich auf die wirtschaftliche Zukunft ihres Heimatmarkts Europa.