Studie von Oliver Wyman Letzter Aufruf für deutsche Wealth Manager

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Die branchenweiten Cost-Income-Ratios (CIRs) lagen 2018 im Durchschnitt bei mehr als 75 Prozent. Verzeichneten die Anbieter im Jahr 2017 noch positive Ergebnisse, übertraf der Druck auf die Erträge im Folgejahr wieder die zaghaften Kostensenkungsbemühungen.

Dies unterstreicht die starke Anfälligkeit der aktuellen Geschäftsmodelle selbst für moderate Marktbelastungen: Träte heute ein Schock ähnlich der Finanzkrise von 2008 auf, ist laut Studie mit einem Anstieg der durchschnittlichen CIR auf 91 Prozent zu rechnen. 

Vor diesem Hintergrund raten die Autoren betroffenen Anbietern dazu, ihre Geschäftsmodelle zu vereinfachen und die Kosten weiter zu senken. Um die Effizienz im Front Office zu steigern, sollten Prozesse, insbesondere in den Bereichen Kunden-Onboarding, Know Your Customer (KYC), Anti-Geldwäsche und Kreditwesen automatisiert und digitalisiert werden.

Auf diese Weise könne man für Berater weitere Kapazitäten schaffen, um Umsatz zu erwirtschaften. Auch das Potenzial einer stärkeren Standardisierung und Automatisierung der Produktion von Anlageprodukten sei noch nicht ausgeschöpft.

Um die anhaltend hohen allokierten Kosten in den Griff zu bekommen, sollten die Anbieter außerdem dafür sorgen, dass bankintern weniger Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Weiter könne eine Kultur der Eigenverantwortung für Kosten Abhilfe schaffen.

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