Studie von KfW Research 580.000 Mittelständler planen Übergabe oder Verkauf

580.000 mittelständische Unternehmen planen bis 2017 die Nachfolge in ihrer Firma

580.000 mittelständische Unternehmen planen bis 2017 die Nachfolge in ihrer Firma Foto: KfW 2015

Dem deutschen Mittelstand steht ein erheblicher Generationswechsel bevor. Gut ein Drittel der Inhaber mittelständischer Firmen ist 55 Jahre oder älter. Entsprechend planen bis zum Jahr 2017 die Chefs von rund 580.000 mittelständischen Firmen die Übergabe oder den Verkauf an einen Nachfolger, wie jetzt eine repräsentative Umfrage der KfW Research ergab. Das ist jeder sechste Mittelständler in Deutschland und betrifft 4 Millionen Arbeitsplätze.

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Quelle: KfW-Mittelstandspanel 2014

Bei den Nachfolgeplanungen bevorzugen die Befragten nur leicht familieninterne Lösungen. Laut KfW Research wollen derzeit 9 Prozent der Mittelständler die Nachfolge innerhalb der Familie regeln, 7 Prozent suchen extern. Bei letzterem kommen beispielsweise ein Verkauf an einen Mitarbeiter, ein anderes Unternehmen oder einen Finanzinvestor in Frage.

Betroffen vom anstehenden Generationswechsel sind alle Segmente der mittelständischen Wirtschaft. Besonders häufig bestehen Übergabepläne bei Unternehmen des Ernährungs- oder Holzgewerbes sowie Hersteller von Metallerzeugnissen.

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Quelle: KfW-Mittelstandspanel 2014

Die Nachfolgeplanungen dürften auch in naher Zukunft ein Top-Thema bleiben. Seit 2002 ist der Anteil der über 55-Jährigen Unternehmensinhaber um 16 Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen.

Das steigende Inhaberalter kommt allerdings nicht erst zum Zeitpunkt der Nachfolgeplanung zum Tragen. Bereits Jahre zuvor soll der Alterungsprozess laut KfW-Analyse erhebliche Folgen haben: So ziehen sich Unternehmenschefs mit steigendem Alter sowohl aus Investitionen als auch aus Innovationstätigkeit zurück. Von den über 60-Jährigen investieren nur noch 37 Prozent, lediglich 38 Prozent führen Innovationen ein. Zum Vergleich: Bei den unter 40-jährigen Unternehmenschefs liegt der Anteil bei 57 Prozent und 46 Prozent.

Der Rückzug aus Investitionen und Innovationen verstärkt sich, wenn kein geeigneter oder interessierter interner Nachfolger bereit steht. Die Unternehmen werden nicht weiterentwickelt, die Wettbewerbsfähigkeit leidet – der Wert des Unternehmens und seine Chancen, erfolgreich am Markt zu bleiben, sinken. Bei familieninternen Übergabeplanungen fällt das Investitionsverhalten hingegen merklich engagierter aus.

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Quelle: KfW-Mittelstandspanel 2014

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