Studie von Goldman Sachs Asset Management Versicherer sorgen sich um die Kreditqualität im Portfolio

Der Vermögensverwalter der Investmentbank Goldman Sachs, Goldman Sachs Asset Management (GSAM), hat im April die Ergebnisse seiner jährlichen globalen Versicherungsstudie veröffentlicht.

Der Vermögensverwalter der Investmentbank Goldman Sachs, Goldman Sachs Asset Management (GSAM), hat im April die Ergebnisse seiner jährlichen globalen Versicherungsstudie veröffentlicht. Foto: GSAM

Der Vermögensverwalter der Investmentbank Goldman Sachs, Goldman Sachs Asset Management (GSAM), hat im April die Ergebnisse seiner jährlichen globalen Versicherungsstudie (GSAM Insurance Survey 2019) veröffentlicht. Sie trägt den Titel „Verhalten opportunistisch“ (engl. „Cautiously Opportunistic“) und zeigt in ihrer achten Auflage, „dass die Mehrheit der Versicherer trotz zunehmender Sorgen um eine globale Konjunkturabschwächung weiterhin Kapital investiert“, wie die Autoren es formulieren. Im Geschäftsfeld Insurance Asset Management betreute GSAM zum Stichtag 31. Dezember 2018 ein Versicherungsvermögen von über 255 Milliarden US-Dollar.  

Die befragten Versicherer haben immer größere Bedenken mit Blick auf den Kreditzyklus. So sind 85 Prozent der Umfrageteilnehmer überzeugt, dass sich der Kreditzyklus in der späten Phase befindet. Verglichen mit dem Vorjahreswert (34 Prozent) ist diese Auffassung nun deutlich weiter verbreitet. 82 Prozent der Befragten erwarten, dass die US-Wirtschaft im Jahr 2020 oder 2021 in eine Rezession eintreten wird, während nur 2 Prozent bereits für dieses Jahr an eine Rezession glauben.

„Die Mehrheit der Versicherer rechnet damit, dass in den USA eine Rezession ansteht, allerdings noch nicht in diesem Jahr“, bestätigt Volker Anger das Umfrageergebnis. Anger leitet bei Goldman Sachs Insurance Asset Management die Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz und geht näher auf die Studienergebnisse ein: „Die Versicherer setzen weiterhin Kapital ein, sind aber selektiver bei den Risiken, die sie eingehen. Sie planen weiter dem jüngsten Allokationstrend in weniger liquide Anlageklassen wie Private Equity, Infrastruktur- und Mittelstandsanleihen zu folgen. Weltweit ziehen sie sich aus lokalen Staatsanleihen zurück und investieren in US-amerikanische und europäische Investment-Grade-Unternehmensanleihen sowie in Sachwerte und Private Equity.“

Wie die folgende Abbildung zeigt, zählen die Versicherer Private Equity einmal mehr zu jenen Anlageklassen, die in den kommenden zwölf Monaten die höchsten Renditen verheißen. Und auch Aktien sind für die Profianleger unverändert interessant – im Gegensatz zu Bargeld-Beständen (Abbildung 2).

Abbildung 1: Die Anlageklasse Private Equity geht mit den höchsten Renditeerwartungen einher.  

Abbildung 2: Bargeld und bestimmte Zinspapiere werfen perspektivisch die geringsten Renditen ab.