Studie von Fidelity Asset Allocation institutioneller Anleger verschiebt sich

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Ungeachtet dieser Sorgen waren nahezu alle befragten institutionellen Anleger (96 Prozent) überzeugt, dass sie auch künftig eine bessere Wertentwicklung als der Vergleichsindex erreichen und damit ihre Anlageziele erfüllen können. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gab an, dass Wachstum ihr zentrales Investmentziel sei – und zwar sowohl bezogen auf das Kapital als auch auf den Finanzierungsgrad.

Im Schnitt streben institutionelle Anleger eine Zielrendite von etwa 6 Prozent an und halten ein Alpha von 2 Prozent pro Jahr für realistisch. Dabei erwarten sie, dass etwa die Hälfte ihrer Überrendite in den nächsten drei Jahren auf kurzfristige Anlageentscheidungen zurückgehen wird, wie etwa die Managerauswahl oder taktische Allokationsentscheidungen.

In Europa und Asien hat fast die Hälfte aller institutionellen Anleger (46 Prozent) ihren Investmentansatz in den vergangenen drei Jahren geändert. In Amerika waren es lediglich 11 Prozent. Darüber hinaus gaben die Befragten an, dass ihre Anlageentscheidungen auf immer mehr quantitativen und qualitativen Informationen basieren.

Faktoren, die die Allokation beeinflussen

Über 85 Prozent der zu qualitativen Faktoren befragten institutionellen Anleger erklärten, Emotionen von Vorstandsmitgliedern (90 Prozent) und die Dynamik in diesem Gremium (94 Prozent) sowie die Berichterstattung der Medien (86 Prozent) hätten zumindest gewissen Einfluss auf ihre Allokationsentscheidungen. Bei rund einem Drittel spielen die genannten Faktoren eine wesentliche Rolle.

„Die Studie verdeutlicht, dass institutionelle Anleger ihre Portfolios heute dynamischer verwalten und mehr Anlageentscheidungen treffen als früher. Aber angesichts der steigenden Zahl quantitativer wie qualitativer Faktoren, die bei jeder Anlageentscheidung zu berücksichtigen sind, sehen sie sich immer häufiger einer kaum zu überwältigenden Menge an Informationen gegenüber“, sagt Gerhard Engler, Leiter institutionelles Asset Management bei Fidelity.

„Ein systematischer Anlageprozess kann entscheidend dazu beitragen, der Datenflut Herr zu werden und ermöglicht, noch bessere und professionell wiederholbare Ergebnisse zu erzielen. Gerade in einem Niedrigzinsumfeld, in dem mehr Allokationsänderungen und eine weltweit steigende Nachfrage nach risikoreicheren Anlagen zu erwarten sind, ist das entscheidend”, so Engler weiter.

Über die Studie:
Für die Fidelity Global Institutional Investor Survey wurden im Sommer 2016 933 institutionelle Anleger aus 25 Ländern befragt (174 betriebliche und 77 staatliche Pensionspläne sowie 51 nicht gewinnorientierte Pensionskassen und andere institutionelle Investoren in den USA, 101 kanadische sowie 20 andere nordamerikanische, 350 europäische, 150 asiatische beziehungsweise zehn afrikanische institutionelle Anleger wie Pensionskassen, Versicherungen und Finanzinstitute). Die Befragungen erfolgten in Zusammenarbeit mit Strategic Insight in Nordamerika und der Financial Times in den übrigen Regionen. Vorstandsmitglieder beantworteten den Fragebogen dabei online oder per Telefon.

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