Das Beratungsunternehmen Delta Management Consulting geht in einer neuen Untersuchung der schwachen Entwicklung mancher Absolute-Return-Ansätze im Jahr 2018 auf den Grund. Dazu analysiert der Investment Consultant unter der Leitung von Geschäftsführer Peter König eine Reihe von unterschiedlichen Strategien und Produkten im Bereich Absolute Return und hinterfragt, wie sich in diesem heterogenen Universum robuste Strategien identifizieren lassen, also Konzepte, die insbesondere bei extremen Marktentwicklungen ihre risikoreduzierende Eigenschaft nicht verlieren.
Die gesamte Bandbreite
Für die Untersuchung hat der Investment Consultant eine Befragung von im deutschen Markt vertretenen Anbietern durchgeführt. An der Studie haben 47 Asset Manager mit 105 Strategien teilgenommen. Diese Manager bieten die gesamte denkbare Bandbreite von Strategietypen an: angefangen bei Multi Asset über marktneutrale Faktorstrategien bis hin zu internationalen Festzinsmandaten. Rückblickend über den Dreijahreszeitraum von 2016 bis 2018 betrug die durchschnittliche Rendite aller Strategien 1,5 Prozent per annum.
Ein Blick ins Detail zeigt jedoch, wie unterschiedlich die Strategien abgeschnitten haben. Laut der Untersuchung lagen die Renditen kumuliert zwischen -17 Prozent und 24 Prozent. 2018 war für viele Strategien besonders herausfordernd: Mit 87 Prozent wies die große Mehrheit der Strategien eine negative Wertentwicklung auf. Über sämtliche Strategien hinweg beziffert Delta Management Consulting die Verluste auf 3,4 Prozent. Die Studienmacher ziehen aus dieser Entwicklung das Fazit, dass die Bezeichnung „Absolute Return“ alleine absolut nichts über die Kennzahlen einer Strategie aussagt. Angesichts der Bandbreite der Ergebnisse im Universum werde er sogar zu einem Begriff ohne Inhalt.
Mangelnde Aussagekraft
Die Kritik von Delta Management Consulting erstreckt sich auch auf die von den Asset Managern angegebenen Strategiebeschreibungen wie „Multi Asset“ oder „Aktien marktneutral“. Diese ließen rein statistisch keine Rückschlüsse auf die Performance-Ergebnisse zu, ebenso habe die Bezeichnung „benchmarkfrei“ keine Aussagekraft. Die Praxis sei wohl zumeist so, dass verschiedenste Strategien von ihren Markt-Benchmarks befreit oder mit Cash-Benchmarks versehen und dann unter „Absolute Return“ eingeordnet werden, vermutet das Beratungshaus. Daraus alleine lasse sich aber aus Investorensicht keine Marktunabhängigkeit ableiten.
Investoren, die bei der Analyse bestehender Strategien eine Klassifizierung vornehmen wollen, können anhand historischer Schwankungen eine Einteilung in offensive und defensive Strategien vornehmen. Eine Klassifizierung kann nach Einschätzung von Delta Management Consulting so erfolgen, dass defensive Strategien Zielrenditen bis 3 Prozent und Volatilitäten auch bis 3 Prozent haben, während die Zielrenditen und Volatilitäten offensiver Strategien oberhalb von 4 Prozent liegt. Ergebnis dieser Sichtweise: Die defensiven Strategien erreichten im betrachteten Zeitraum auch ihre Zielrenditen, während bei den offensiven Strategien dies im Durchschnitt – vor allem aufgrund der Entwicklung im Jahr 2018 – nicht der Fall war.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse kommt Delta Management Consulting zu dem Schluss, dass Anleger stabile Strategien selektieren sollten, bei denen Zielrenditen, Volatilität und andere wesentliche Parameter wie die Marktabhängigkeit im Einklang stehen. Institutionelle Investoren können die Studie auf Anfrage erhalten unter: [email protected]
Über die Studie:
Das Wiesbadener Beratungsunternehmen Delta Management Consulting analysiert das Universum der sogenannten Absolute-Return-Strategien. An der Studie haben 47 Asset Manager mit 105 Strategien teilgenommen. Sie bieten laut Delta Management Consulting die gesamte Bandbreite von Strategietypen an: angefangen bei Multi Asset über marktneutrale Faktorstrategien bis hin zu internationalen Festzinsmandaten.