Studie von Amundi Pensionskassen vor größter Portfolioanpassung seit zehn Jahren

Amundi-Studie: Die Erhebung sagt eine deutliche Zunahme von ESG-Anlagen voraus.

Amundi-Studie: Die Erhebung sagt eine deutliche Zunahme von ESG-Anlagen voraus. Foto: Amundi/Create

Die Verantwortlichen europäischer Pensionsfonds halten langfristige Anlagestrategien für den Schlüssel zum Erfolg im derzeitigen Nachkrisenumfeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Create-Research und Amundi, für die Verantwortliche von 161 Altervorsorgeeinrichtungen befragt wurden.

Angesichts der steigenden Inflation, der expansiveren Geldpolitik und der Erfolge populistischer Bewegungen ziehen sich Altersvorsorgeeinrichtungen aus kurzfristigen risikoarmen Strategien für volatile Märkte zurück. Stattdessen setzen sie auf langfristige Renditen und Wertzuwachs. Das führt zu einer grundlegenden Überprüfung der Asset-Allokation und lässt ESG-Strategien, die bislang ein Nischendasein fristeten, zum Mainstream werden.

Die Umfrageteilnehmer identifizierten vier wesentliche Entwicklungen der Weltwirtschaft:

  • vom der Globalisierung zum Populismus
  • von der Geldpolitik zur Fiskalpolitik
  • von der Deflation zur Inflation
  • von der Überregulierung zur Deregulierung

Wie wahrscheinlich sind Verschiebungen mit Blick auf die nächsten 3 Jahre? (Angaben in %)

Seit der internationalen Finanzkrise 2008 hat sich die Welt verändert. In Amerika, Europa und Japan kehrt die Inflation zurück, und die Notenbanken suchen den Ausstieg aus der unorthodoxen Geldpolitik. Für neue politische Risiken sorgt ein zunehmender Populismus, der zur Wahl von Donald Trump und dem Brexit geführt hat. Nur 3 Prozent der Pensionskassen halten es für positiv, dass Populismus den bisherigen Trend zur Globalisierung verdrängt.

Welche Effekte erwarten Sie in den nächsten 3 Jahren durch die Verschiebungen? (Angaben in %)

Die größten Sorgen machen die möglichen Folgen der Trumpschen Protektionismuspläne: Wenn sie konsequent umgesetzt werden, könnte dies angesichts der komplexen Verflechtungen von Finanzmärkten und Lieferketten negative Dominoeffekte zur Folge haben. Sicher ist lediglich, dass der Marktzyklus in seine Reifephase eintritt – zunächst in den USA, später auch in Europa.