Der Bericht listet fünf Schlüsselbereiche auf, denen sich Vermögensverwalter verstärkt widmen sollten, um Vertrauen und langfristiges Engagement von Kunden zu gewinnen. Dabei handelt es sich um die Themen „Innovative Risikoansätze“, „ESG“, „Alternative Anlagen“, „Einsatz neuer Technologien“ und „Innovative Gebührenmodelle“.
Beispielsweise gaben 61 Prozent der Befragten an, dass aktive Manager besser als passive den Wert ihrer Anlagen im langfristigen Kundeninteresse begleiten, aber 60 Prozent zeigten sich verwirrt durch unterschiedliche ESG-Ansätze. Dennoch planen 72 Prozent der Institutionellen, ihr gesamtes Vermögen bis 2030 unter Berücksichtigung von ESG-Faktoren zu verwalten; 38 Prozent wollen dies schon 2025 erreichen. In Deutschland liegen die Zahlen noch höher: Über die Hälfte will bis 2025 umstellen, bis 2030 planen 83 Prozent diesen Schritt.
Mit Blick auf alternative Anlagen gab fast jeder zweite Umfrageteilnehmer (45 Prozent) an, durch ein Überangebot an neuen Produkten abgeschreckt zu werden. Dabei würden 61 Prozent der Befragten mehr in alternative Anlagen investieren, wenn die Strategien transparenter und klarer wären.
Die Studienmacher der AGI haben die Investoren auch nach ihren Ansätzen im Risikomanagement befragt. Wie die folgende Abbildung zeigt, haben die Anleger innerhalb eines Jahres deutliche Veränderungen innerhalb der einzelnen Strategien vorgenommen. So sind den Investoren beispielsweise Strategien zum Durations-Management wichtiger geworden. Im Gegenzug sind Strategien zur Anlagenstreuung in dieser kurzfristigen Betrachtung weniger gefragt.
AGI-Chef Andreas Utermann sieht in der neuen Studie einen „Weckruf für die aktiven Vermögensverwalter, die noch nicht sehen, wie grundlegend sich unsere Branche verändert“. In dem herausfordernden Marktumfeld von heute sei aktives Management wichtiger denn je, argumentiert er uns betont: „Tatsächlich kann nur aktives Management die Art von maßgeschneiderten Lösungen liefern, um vielen der genannten Herausforderungen in Bezug auf disruptive Technologien, innovative Gebührenmodelle und ESG adäquat zu begegnen. Nur dann können sie sich in einem überfüllten und sich konsolidierenden Markt abheben und erfolgreich sein.“
Über die Studie:
Die deutsche Fondsgesellschaft Allianz Global Investors hinterfragt in der Studie „Staying Active: Regaining trust in active management” („Aktiv bleiben: Wie Aktives Management Vertrauen zurückgewinnen kann”), auf welche Bereiche sich die Asset-Management-Branche konzentrieren muss, um Anleger mit deutlichem Mehrwert zu überzeugen. Die Ergebnisse des Reports basieren auf Antworten von 490 institutionellen Investoren aus 13 Ländern weltweit, die zusammen 15 Billionen US-Dollar an Assets under Management repräsentieren. Das Unternehmen Oxford Economics führte die Umfrage im November und Dezember 2018 durch.