Studie Haben es weibliche Finanzexperten in Deutschland besonders schwer?

Wie schaut es mit Deutschlands Diversität in der Finanzbranche aus?

Wie schaut es mit Deutschlands Diversität in der Finanzbranche aus? Foto: efinancialcareers.de

Laut einer aktuellen Umfrage vom Karrierenetzwerk efinancialcareers.de sehen 90 Prozent der deutschen Finanzexperten das Thema Vielfalt am Arbeitsplatz (Diversität) innerhalb ihrer Belegschaft fest verankert. Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) gaben an, selbst keinerlei Diskriminierung erfahren zu haben. In Großbritannien trifft dies auf jeden Dritten (27 Prozent) zu, in Hongkong (21 Prozent) und Australien (18 Prozent) nur noch auf jeden Fünften und im Nahen Osten können dies nur 6 Prozent der dort arbeitenden Finanzexperten von sich behaupten.

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Für die Diversitäts-Studie ließ efinancialcareers.de im Juli und August dieses Jahres knapp 5.000 Finanzexperten in acht Ländern, davon 263 in Deutschland, zu den Themen Diversität und Diskriminierung befragen.

Demnach schwächelt Deutschland bei der Geschlechtergleichstellung. Nur 21 Prozent der deutschen Finanz-Professionals gaben an, dass Frauen und Männer in ihrem Unternehmen in Führungspositionen gleichmäßig vertreten sind. In Singapur konnten diese Aussage insgesamt zwei Drittel (66 Prozent) der Finanzexperten bejahen, in Hongkong 57 Prozent und in den USA 53 Prozent.

In Deutschland glauben zudem sechs von zehn Umfrageteilnehmer (59 Prozent), dass Männer bei Gehaltsverhandlungen besser abschneiden als ihre weiblichen Kollegen.


UK = Großbritannian, US = USA, SG = Singapur, HK = Hongkong, AU = Australien, DE = Deutschland, FR = Frankreich, ME = Middle East


In den meisten anderen Märkten gab eine Mehrheit der Befragten dagegen an, dass beide Geschlechter über das gleiche Verhandlungsgeschick verfügen: 50 Prozent der befragten Finanzexperten in den USA und Australien, 54 Prozent in Großbritannien und jeweils 65 Prozent in Singapur und Hongkong sehen hierbei keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern.



Ältere Mitarbeiter in Europa zeigen sich unbesorgt

Im Gegensatz zu den vielfach wahrgenommenen Geschlechterungleichheiten scheint in Deutschland das Thema Altersdiskriminierung kaum präsent zu sein. Gerade einmal 17 Prozent der Befragten haben das Gefühl, Mitarbeiter über 50 würden benachteiligt oder diskriminiert werden. Dies steht im Gegensatz zu 28 Prozent in Singapur, 32 Prozent im Nahen Osten und 33 Prozent in Australien.

Eine große Mehrheit der weltweit befragten Finanzexperten zeigt sich besorgt darüber, dass ihr Alter im gegenwärtigen Wirtschaftsklima ein Hindernis bei der Arbeitssuche darstellen könnte. In den USA herrscht mit 66 Prozent die größte Besorgnis, dicht gefolgt vom Nahen Osten und Singapur mit 64 Prozent, Hongkong mit 62 Prozent und Australien mit 61 Prozent.

In Europa sind ältere Mitarbeiter hingegen eher entspannt: In Frankreich zeigen 64 Prozent der Befragten keine Bedenken, auf dem hiesigen Arbeitsmarkt noch mal eine Neuanstellung zu finden und in Deutschland macht sich die Hälfte der Umfrageteilnehmer (50 Prozent) keinerlei Sorgen bezüglich ihres Alters.



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