Studie des InVV Vermögensverwalter verbringen so viel Zeit mit Kunden wie nie

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Auch in ganz anderer Hinsicht geht es bergauf: Zwar nennen die Teilnehmer auf die Frage nach der unsinnigsten regulatorischen Maßnahme noch immer Mifid II als größtes Ärgernis, das gefühlt zunehmend Zeit frisst. So geben 95 Prozent der Vermögensverwalter an, der Anteil des Zeitaufwands für regulatorische Maßnahmen sei im Jahr 2018 gestiegen.

Tatsächlich stagniert jedoch der tägliche Aufwand fürs Regulatorische laut Studie bei 27 Prozent. Die Zeit, um regulatorischen Anforderungen nachzukommen, dürfte sich damit auf hohem Niveau eingependelt haben, wobei kleine Häuser besonders leiden.

Dennoch hat die Branche Lösungen gefunden und verbringt wieder mehr Zeit mit dem Wesentlichen – den Kunden. Nach dem Einbruch der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit mit Kundenkontakt im Jahr 2017 konnte sich dieser Wert in diesem Jahr wieder erholen und klettert sogar mit 39 Prozent auf ein neues Allzeithoch: Soviel Zeit für Kundenkontakte hat die Branche noch nie verwendet seit Studienbeginn im Jahr 2014. 

Der Kundenstamm des durchschnittlichen Vermögensverwalters enthielt 2018 im Median – das ist der Zentralwert, unter und über dem jeweils eine Hälfte der Vermögensverwalter platziert ist – 301 Kunden. Im vorigen Jahr belief sich die Zahl noch auf 221 Kunden. 42 Prozent der Vermögensverwalter gibt an, dass sie 2018 keine Kunden verloren haben. Falls dem doch so war, wechselten bei 15 Prozent die Kunden zu anderen Vermögensverwalter beziehungsweise bei weiteren 13 Prozent zu Privatbanken.