„Das entspricht einem Zuwachs von knapp zehn Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und unterstreicht die wirtschaftliche Attraktivität der Branche“, so Webersinke. Ein gutes Drittel der antwortenden Teilnehmer kam sogar auf eine Ek-Rentabilität von mehr als 30 Prozent.
Cost-Income-Ratio bei durchschnittlich 70 Prozent
Die gestiegene Rentabilität spiegelt sich auch in einer verbesserten Cost-Income-Ratio von durchschnittlich 70,1 Prozent wider. Unabhängig von ihrer Firmengröße mussten die Vermögensverwalter somit 70 Cent aufwenden, um einen Euro an Ertrag zu erwirtschaften.
Auffällig: Die kleinsten Firmen mit AuM unter 50 Millionen Euro sowie die größten Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Euro haben mit 65 Prozent (Median) eine nahezu identische Cost-Income-Ratio.
„Die wirtschaftliche Situation führt auch zu besseren Aussichten für Bewerber“, so Institutsleiter Webersinke. So wollen insbesondere die großen Vermögensverwalter neues Personal einstellen, während dort niemand an Personalabbau denkt. Aber auch bei den kleinsten Firmen ist rund die Hälfte zur Einstellung neuer Mitarbeiter bereit.
Die durchschnittliche Vermögensverwaltung verwaltet laut der aktuellen Studie des InVV im Median eine Summe von knapp 152 Millionen Euro und betreut 221 Kunden mit 7 Mitarbeitern. Im Vorjahr lagen diese Werte bei 150 Millionen Euro, 210 Kunden pro Unternehmen und ebenfalls 7 Mitarbeitern. Beim Median handelt es sich um einen Mittelwert für Verteilungen in der Statistik. Der Median einer Auflistung von Zahlenwerten ist derjenige Wert, welcher an der mittleren Stelle steht, wenn man die Werte der Größe nach sortiert.
Der Markt lässt sich unterteilen in die sehr großen Vermögensverwaltungen mit mehr als 500 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen. Diese machen weniger als zehn Prozent der Unternehmen aus, während kleine Firmen mit weniger als 150 Millionen Euro mehr als die Hälfte der Vermögensverwaltungen stellen. Die meisten übrigen Häuser verwalten Vermögen zwischen 150 Millionen und einer halben Milliarde Euro.
Über die Studie:
Das Institut für Vermögensverwaltung untersucht seit 2014 die Branche der unabhängigen Vermögensverwalter und führt in jährlichem Turnus eine umfangreiche Umfrage durch. Befragt werden unabhängige Vermögensverwalter mit einer Zulassung nach §32 Kreditwesengesetz (KWG).
Das Institut unter Leitung von Prof. Dr. Hartwig Webersinke ist an der Hochschule Aschaffenburg angesiedelt und wird finanziert durch die V-Bank als Drittmittelgeber und vom Verband unabhängiger Vermögensverwalter unterstützt.
Interessenten erhalten hier weitere Informationen. Die vollständigen Forschungsergebnisse sind den Studienteilnehmern vorbehalten.