Studie des Bayerischen Finanz Zentrums Investmentsteuerreform trifft jedes zweite Family Office unvorbereitet

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Im Hinblick auf die Anlageziele steht der Kapitalerhalt mit gut 41 Prozent an erster Stelle. Im Vergleich zu den vorangegangenen Studien der Jahre 2014 und 2015 hat die relative Bedeutung des Kapitalerhalts allerdings abgenommen, während die absolute Rendite mit nun 25 Prozent an Gewicht zugelegt hat. 14 Prozent der Befragten ist ein konstanter Cashflow wichtig. Für knapp 12 Prozent hat das Ziel Priorität, die Inflationsrate plus einen Zusatzertrag zu erwirtschaften. Die relative Rendite gegenüber der Benchmark spielt nur für rund 7 Prozent die Hauptrolle.

Betrachtet man die Antworten nach Single und Multi Family Offices getrennt, offenbaren sich deutliche Unterschiede. Während 80 Prozent aller Multi Family Offices Kapitalerhalt als oberste Priorität nannten, waren es bei Single Family Offices nur 60 Prozent. Dafür hatte bei letzteren das Ziel einer Rendite in Höhe der Inflationsrate mit 25 Prozent eine größere Bedeutung als bei Multi Family Offices. Die relative Rendite zu einer Benchmark wurde immerhin von jedem fünften Single Family Office als Ziel mit höchster Priorität genannt. Dafür haben bei Multi Family Offices der konstante Cashflow und die absolute Rendite einen höheren Stellenwert.

Zugleich bewegen sich die Ertragserwartungen weiter nach unten. So rechnen mehr als 83 Prozent der Befragten auf Jahressicht mit einer Rendite von unter 5 Prozent. Im Jahr 2015 hatten dies nur 64 Prozent angegeben, 2014 waren es lediglich 61 Prozent und 2010 sogar nur 38 Prozent. Nur etwa zehn Prozent rechnen mit einer Rendite von fünf bis zehn Prozent und insgesamt etwas mehr als sieben Prozent können sich auf Jahressicht einen Ertrag von mehr als zehn Prozent vorstellen. Etwas besser sehen die längerfristigen Erwartungen über drei Jahre aus.

Bei der Asset Allokation fällt vor allem die hohe Aktienquote in den Portfolios der Family Offices auf: Sie liegt laut Studie gegenwärtig bei rund 30 Prozent. Nimmt man noch Private-Equity-Fonds, direkte Firmenbeteiligungen und Venture Capital hinzu, erreichen die Unternehmensbeteiligungen sogar eine Quote von rund 46 Prozent.