Studie der Frankfurt School Börse straft Unternehmen mit Pensionsrisiken ab

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Externe Risiken sind das Problem  

Eine nach Aktiva und Passiva differenzierte Betrachtung mit Hilfe einer sogenannten Pensionsbilanz, in der das vorhandene Pensionsvermögen den Pensionsverpflichtungen der Unternehmen gegenübersteht, ergab folgendes: Die Risiken der Aktivseite einer Pensionsbilanz sind für die Aktienkursentwicklung sowie die Eigenkapitalkosten relevanter. Die Risiken auf der Passivseite einer Pensionsbilanz und damit die finanziellen Verpflichtungen haben indessen einen größeren Einfluss auf die Fremdkapitalkosten.

Dies seien gute Nachrichten, erläutert Stotz. Denn Unternehmen können die Aktivseite der Pensionsbilanz unmittelbar beeinflussen, wohingegen es sich bei den Risiken der Passiva in der Regel um exogene Risiken handelt. Über den Aufbau weiterer Rücklagen, die sogenannte Dotierung, und die Asset- und Risikomanagementstrategie des für Betriebsrentner reservierten Planvermögens können Unternehmen jedoch aktiv die Zukunft gestalten. 

Die Ergebnisse lassen nach Einschätzung von Wolfgang Murmann von Insight Investment den Rückschluss zu, dass der Kapitalmarkt Pensionsrisiken zumindest teilweise bewertet. „Unternehmen mit niedrigen Pensionsrisiken hatten eine höhere Bewertung und niedrigere Refinanzierungskosten“, so Murmann.

Insight Investment hat im Tagesgeschäft beobachtet, dass sich Unternehmen seit einigen Jahren von Anlagestrategien, bei denen die reine Kapitalanlage im Mittelpunkt steht, verabschieden. Im Gegenzug schwenken die Großanleger bei der Verwaltung ihrer Pensionsvermögen auf verpflichtungsorientierten Anlage- und Risikomanagementkonzepte um. 

Die Studie finden Sie hier.


Über die Studie:
Die Frankfurt School of Finance & Management und der Asset Manager Insight Investment analysieren die Pensionsrisiken deutscher Unternehmen. Studienautor Olaf Stotz, Professor für Asset Management und Pension Economics an der Frankfurt School of Finance & Management, beleuchtet die Pensionsrisiken, die den Unternehmen im Dax und im M-Dax aus Direktzusagen an ihre Mitarbeiter erwachsen. Dazu greift Stotz auf öffentlich verfügbare Informationen seit dem Jahr 2011 zurück.  

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