Strategischer Plan Berenberg positioniert sich als Berater

Treiben die neue Strategie von Berenberg voran: Die Neuzugänge Arne Rahner (l.) und Thiemo Hatton.

Treiben die neue Strategie von Berenberg voran: Die Neuzugänge Arne Rahner (l.) und Thiemo Hatton. Foto: Berenberg Bank

Die Berenberg Bank hat ihr Financial-Markets-Geschäft neu aufgestellt und von einer Handels- in eine Beratungseinheit umgewandelt. Betroffen sind die im Geschäftsbereich Investmentbank angesiedelten Aktivitäten mit Fremdwährungen (FX) und Anleihen. In diesem Zusammenhang hat die Privatbank ein sogenanntes FX & Rates Advisory Team aufgebaut und dieses zum Teil mit extern angeworbenen Fachkräften bestückt. Der Schritt, von dem zuvor das Magazin „Der Treasurer“ berichtet hatte, wurde dem private banking magazin von Berenbergs Financial-Markets-Leiter Arne Rahner bestätigt.

Zielgruppe für den neuen Beratungsansatz der Bank sind eigentümergeführte Unternehmen, aber auch Firmen, die kurz vor dem Gang an den Kapitalmarkt stehen. Es geht also um Gesellschaften mit einem Jahresumsatz zwischen 40 Millionen und 6 Milliarden Euro, die etwa bei der Absicherung ihrer Währungsrisiken externe Hilfe nutzen und sich diesen Service auch etwas kosten lassen. „Unser Ziel war es, ein komplettes Währungsmanagement bei Berenberg auf die Beine zu stellen. Wir vereinen quasi das Beste aus zwei Welten: Auf der einen Seite verstehen wir uns als unabhängiger Berater. Auf der anderen Seite agieren wir als Liquiditätsanbieter bei großen Kunden oder auch bei anderen Banken für den Währungshandel“, skizziert Rahner das Aufgabenspektrum der Einheit.

Mit dem neuen Ansatz ergeben sich nach Einschätzung des Finanzexperten Synergieeffekte zwischen dem hauseigenen Wealth Management und dem Geschäft mit Unternehmenskunden: „Wir sind die Spezialisten für alle Themen, auf der Währungs- und auf der Zinsseite“, unterstreicht Rahner. 

Nicht erst seit 2019 betreut Berenberg im Team von Matthias Grimm institutionelle Anleger auf der Fremdwährungsseite und steht ihnen mit Absicherungskonzepten zur Seite. Mit dem neuen Beratungsansatz wiederum will die Bank nun auch Unternehmen sowie hochvermögende Privatpersonen bei der Entwicklung von Strategien im Risikomanagement rund um Fremdwährungen begleiten.

Berenberg unterteilt die hauseigenen Aktivitäten in vier Geschäftsfelder: Wealth Management, Asset Management, Investmentbank und Corporate Banking. Die Investmentbank gliedert sich in die Bereiche Equities (Aktien), Investment Banking und Financial Markets. Das Währungs-Overlay-Team ist im Asset Management, zuletzt ebenfalls Schwerpunkt größerer Umbaumaßnahmen, angesiedelt. Zwischen den Teams gebe es „keine Überschneidungen, sondern Ergänzungen, auf der einen Seite der quantitative Ansatz (Overlay) und auf der anderen der diskretionäre (FX & Rates Advisory)“, heißt es bei Berenberg. Gemeinsam werden Lösungsansätze für unsere Kunden ausgearbeitet, sagt Rahner, der nach seinem Amtsantritt im Januar 2019, er kam damals von der Hypovereinsbank/Unicredit zu Berenberg, weitere neue Mitarbeiter an Bord geholt hat.

Zahlreiche neue Mitarbeiter 

Die Geschäftsentwicklung, neudeutsch: „Business Development“, im Financial-Markets-Bereich verantwortet Neuzugang Thiemo Hatton. Vor seinem Einstieg bei Berenberg im Juni vergangenen Jahres arbeitete der Spezialist für Devisenoptionsgeschäfte bei der Großbank HSBC. Auch Christian Willert, Fachmann für Währungen und Zinsen, arbeitet nach seinem Weggang von der Hamburg Commercial Bank nun für den Financial-Markets-Bereich von Berenberg.

Weitere sieben neue Mitarbeiter sind im zurückliegenden Jahr zu den Berenberg-Teams an den Standorten Hamburg und Frankfurt hinzugestoßen: Amel Barbot, Spezialistin für festverzinsliche Wertpapiere, wechselte 2019 vom Investmentbanking-Zweig der Royal Bank of Scotland, Natwest Markets, an den Berenberg-Standort Frankfurt. Dort arbeiten nun auch Anleiheexperte Michael Thaysen Sørensen – vorher Cambridge International Securities – und Alessandro Balderi sowie Mike Schmidt (beide Commerzbank) für die Abteilung FX & Rates Advisory. Christian Kwasnicki verließ Unicredit und arbeitet nun für Berenberg in Hamburg. Ebenfalls neu an Bord sind Dominic Dähmlow (Bayern LB) und Moritz Paysen (Warburg).

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