Stiftungsfonds Geschäft mit der Ewigkeit

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Stiftungsfonds und Nachhaltigkeit

Neben Kapitalerhalt und Ausschüttungen ist das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium für Stiftungen und damit auch für Stiftungsfonds. „Die Grundsätze des Vermögensmanagements dürfen nicht dem Stiftungszweck entgegenstehen. Idealerweise gehen sie sogar Hand in Hand“, erläutert Stefan Amenda, Manager des Meag Fair Return (A0R FJ2).

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Dabei geht jeder Stiftungsfonds an dieses Thema individuell heran. Amenda beispielsweise nutzt die Dienste der Nachhaltigkeitsagentur Oekom Research. Mit ihrer Expertise hilft sie, nachhaltige Grundsätze im Portfoliomanagement umzusetzen. Zudem seien die Investmentprozesse der Meag in Bezug auf unternehmerische Verantwortung den gleichen strengen Vorschriften unterworfen, die auch im Mutterkonzern Munich Re gelten.

Wie der Meag Fair Return folgen viele Stiftungsfonds einem vermögensverwaltenden Ansatz. In der Regel sind es defensive Mischfonds, die wie der Meag-Fonds in Europa oder weltweit anlegen (siehe Tabelle auf Seite 34). Ähnlich wie bei anderen Mischfonds hatten die Produktgeber in den vergangenen Jahren Erfolg damit, sie am Markt zu platzieren.

Das summierte Fondsvolumen aller Stiftungsfonds beträgt mittlerweile rund 6 Milliarden Euro. Die meisten Produkte investieren größtenteils in Anleihen und dürfen Aktien und Cash beimischen. Im Falle des Meag Fair Return leitet Amenda die Obergrenzen aus der Volatilität der Märkte ab. Sie sind bis zu einem gewissen Grad flexibel.

Die aktuelle Aufteilung der Asset-Klassen zeigt jedoch, dass der Fonds als defensiv einzuschätzen ist. 80 Prozent entfallen auf Anleihen, 15 Prozent auf Aktien und 5 Prozent auf Cash. „In der Regel bewegt sich der Aktienanteil zwischen 0 und 15 Prozent“, so Amenda. Viel mehr Offensive als jetzt geht also nicht.

Kein Aktien-Pessimist

Anders verfährt Lochten mit dem LAM-Stifterfonds-Universal: „Im derzeit unruhigen Marktumfeld nutzen wir die maximale Aktienquote nicht voll aus.“ Mit 25 Prozent des Portfolios kann der Fondsmanager Aktien kaufen, derzeit sind es 18 Prozent. Ein Aktien-Pessimist ist er deswegen aber nicht. Den Kassenbestand von 9 Prozent hält er, um nach weiteren Rückschlägen bei Aktien substanzstarke Titel zuzukaufen.

Auf der Rentenseite hält Lochten vor allem Covered Bonds, die er aufgrund ihrer hohen Sicherheitsmerkmale gegenüber anderen Anleihe-Typen bevorzugt. Darüber hinaus entscheide ein aktives Management über die Fondsperformance. „Im Niedrigzinsumfeld ist die aktive Steuerung der Duration und Laufzeitenstruktur wichtiger denn je“, sagt Lochten.

Insgesamt komme die Outperformance gegenüber der Benchmark aus den Entscheidungen zu Ländergewichtungen, der Aufteilung nach Staatsanleihen, Covered Bonds sowie Unternehmens- und Finanzanleihen und nicht zuletzt aus der Einzeltitelauswahl der Anleihen und Aktien.

In puncto Nachhaltigkeit verzichtet der LAM-Manager auf Investments, die klar erkennbar gegen die Wertevorstellung vieler Stiftungen verstoßen: „Kapitalanlagen in der Rüstungsindustrie sind zum Beispiel tabu.“