Stiftungen, Family Offices und Vermögensverwalter Sozialarbeiter und Trusted Advisor ante portas?

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Qualitative Faktoren bei Fondsauswahl

Der Publikumsfonds stellt eine transparente Struktur zur öffentlichen Darstellung der Fondsmanagerleistung dar. Die Leistungen der großen, konzerngebundenen Asset Manager und Vermögensverwalter sind aufgrund von großen Marketingbudgets oft schon bekannt. Viele kleine bis mittelgroße, unabhängige Vermögensverwalter suchen derzeit aktiv nach stärkerer Visibilität bei Stiftungen. Zum einen findet man sich in den oben genannten Datenbanken, zum anderen erfährt man von vielen Adressen oft durch Mundpropaganda.

Es gibt sogar Häuser, die Milliarden-Vermögen verwalten, die jedoch keineswegs auf dem Radar von vielen Investoren sind. Neben den quantitativen Faktoren auf den Factsheets finden sich noch andere Informationen wie Fondskategorie, Fondsstruktur et cetera.

Zusätzliche Informationen in einem besonders aufbereiteten Format kann ein so genannter „Transparenzbericht“ liefern. Themen wie Aktienquote und Anlagestruktur, Anlageinstrumente und bestimmte Qualitätskriterien werden hier durch externe Spezialisten aufbereitet, wenn in der Stiftung nicht selber das Know-how vorhanden ist, um sich selbst eine solche Form von Reporting-Tools zu erstellen.

Auch diese Informationen können bei der Manager- und Produktauswahl hilfreich sein. Ein spezielles Beispiel im Stiftungsbereich: Inwiefern werden Nachhaltigkeitskriterien vom Fondsmanagement bei Anlageentscheidungen berücksichtigt?

Die Adler-Perspektive: Sozialarbeiter („Supervision“) und Trusted Advisor

Im Bereich der Sozialarbeit gibt es den Bereich Supervision. Oft wird dieser Begriff Coaching, zu Recht oder Unrecht, in Verbindung gebracht. Wenn man noch den neudeutschen Begriff des sogenannten Trusted Advisor ins Spiel bringen möchte, dann beurteilt man das Informationsbeschaffungs-Thema der Stiftungen zumindest einmal auf einer Meta-Ebene.

Heißt: Oft kann die Adler-Perspektive bei dem Aufsetzen von effizienten Entscheidungsprozessen helfen. „Supervision (lateinisch für Über-Blick) ist eine Form der Beratung für Mitarbeiter, unter anderem in psychosozialen Berufen.

Supervisionen werden von einem Supervisor, der zumeist eine entsprechende Qualifikation oder Zusatzausbildung hat, geleitet. Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen lernen in der Supervision, ihr berufliches oder ehrenamtliches Handeln zu prüfen und zu verbessern.

Dazu vereinbaren die Teilnehmer mit dem Supervisor Ziele (Quelle: Wikipedia). Keineswegs will man mit diesem Instrument die Wirtschaft als krank definieren, vielmehr findet man diese reflektorische Betrachtungsweise unter dem Label Coaching wieder Eingang in den Wirtschaftsbereich. Auch benötigen Stiftungen in der Regel keinen ausgebildeten Supervisor für das Thema Managerauswahl. Es lässt sich über diese fachliche Schiene aber die Brücke zur Rolle des Trusted Advisor schlagen.