Das Kapitalanlagevolumen der 22 weltweit wichtigsten Pensionsmärkte (siehe Abbildung) ist im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 46.734 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das geht aus einer Studie des Thinking Ahead Institute im Auftrag des Beratungsunternehmens Willis Towers Watson hervor. Nach einem Rückgang um 3,3 Prozent im Jahr 2018 erholte sich das Vermögen der Pensionseinrichtungen demnach wieder. Die Kapitalsammelstellen profitierten dabei vor allem von Kursgewinnen an den Aktienmärkten.
Das Thinking Ahead Institute beziffert die Rendite (2019) für ein gemischtes Referenzportfolio, das sich zu 60 Prozent aus globalen Aktien und zu 40 Prozent auf globalen Anleihen zusammensetzt, auf 19,3 Prozent. Die durchschnittliche Vermögensallokation der Pensionseinrichtungen in den sieben größten Märkten weicht erheblich davon ab: Im Durchschnitt hatten sie 45 Prozent ihrer Vermögenswerte in Aktien investiert, auf Renten entfielen im vergangenen Jahr 29 Prozent der Anlagen. Weitere 23 Prozent waren in nicht näher deklarierten Vermögenswerten gebunden; dabei dürfte es sich unter anderem um Immobilien- und Infrastrukturanlagen handeln; die Bargeldquote lag bei 3 Prozent.
In der vergangenen Woche hatte bereits der weltweit größte Staatsfonds, der norwegische Ölfonds, Anlageresultate vorgelegt und eine Rendite von 19,9 Prozent ausgewiesen. Die Aktienquote des Ölfonds ist mit 70,8 Prozent (Stichtag 31. Dezember 2019) besonders hoch. Sie rangiert damit um mehr als 10 Prozentpunkte über der Referenzmarke der aktuellen Pensionsmarktstudie.
Pensionsvermögen ist ungleich verteilt
Das globale Pensionsvermögen ist äußerst ungleich verteilt. Auf die sieben größten Märkte für Pensionsanlagen (Australien, Kanada, Japan, Niederlande, Schweiz, Großbritannien, USA) entfallen 92 Prozent der Vermögenswerte der 22 vom Thinking Ahead Institute analysierten Regionen.
Die Vereinigten Staaten sind der mit Abstand größte Markt: 62 Prozent der weltweit angehäuften Pensionsanlagen (29,2 Billionen Dollar) entfallen auf die USA. Auf den Plätzen zwei und drei sind Großbritannien mit einem Anteil von 7,4 Prozent und Japan (7,2 Prozent).
Während Kapitalsammelstellen in den USA im globalen Vergleich das üppigste Pensionsvermögen angesammelt haben, stechen die Niederlande in einem anderen Ranking hervor: Das Land hat mit 187 Prozent das mit Abstand beste Verhältnis von Pensionsanlagen im Vergleich zur Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP), gefolgt von Australien (151 Prozent) und der Schweiz (146 Prozent).
Über die Studie:
Das Thinking Ahead Institute analysiert in seiner aktuellen Studie die Strukturen an den wichtigsten Märkten für Pensionsanlagen. Auftraggeber der Untersuchung ist das Beratungsunternehmen Willis Towers Watson.