Analyse privater Steuerrisiken Was ein steuerzentriertes Vermögensmanagement leisten kann

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Insbesondere bei größeren Versicherungspolicen oder Fondsinvestments  kommt es vor, dass Anleger einen faktischen Einfluss auf die Vermögensanlage nehmen. Die Finanzverwaltung scheint in solchen Fällen davon auszugehen, dass ein gewisses Maß der Einflussnahme des Anlegers dazu führen kann, dass die Erträge aus der Versicherung oder im Fonds unmittelbar dem Anleger zuzurechnen sind. Damit greift keine steuerliche Abschirmwirkung der Versicherung und kein Fondsprivileg mehr. Die entsprechenden Erträge müsste dann unmittelbar der Anleger versteuern. Doch hat der Ersteller der Steuererklärung auch die Kenntnis der faktischen Einflussnahme auf die Vermögensanlage?

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis: Ein Ehepartner finanziert aus seinem Vermögen eine Immobilie, gleichwohl sind beide Ehepartner im Grundbuch eingetragen. Letztlich liegt hier, wie im bereits genannten Beispiel der gemeinsamen Konten, eine Schenkung zwischen den Eheleuten vor. Handelt es sich um eine ausländische Ferienimmobilie, kommt zudem das ausländische Steuerrecht dazu. Hat die Familie wegen der Immobilie nun auch steuerliche Pflichten im Ausland?

Darüber hinaus sind auch sämtliche anderen Vermögensbereiche potenzielle steuerliche Risikoquellen. Welche steuerlichen Folgen ergeben sich etwa in Bezug auf Unternehmensbeteiligungen, wenn ein Gesellschafter unerwartet stirbt, ins Ausland verzieht, die Gesellschaft verkaufen will oder Großbritannien endgültig aus der EU austritt? Gerade bei umfangreicheren und komplexen Vermögen ist es wichtig, Steuerrisiken und Gestaltungschancen flächendeckend zu kennen, um darauf angemessen reagieren zu können.

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  Quelle: FGS, eigene Darstellung