Steuer-Alarm Staat will deutsche Fonds besteuern

Deutsche Publikumsfonds könnten zukünftig direkt besteuert werden. So sieht es der Vorschlag einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe des Bundesfinanzministeriums vor, wie Institutional Money berichtet.

Demnach will der Staat eine Steuer auf Fondsebene in Höhe von 15,825 Prozent auf Dividenden von deutschen Unternehmen und Einkünfte aus deutschen Immobilien einführen. Im Gegenzug sollen die entsprechenden Fondsanleger weniger Steuern zahlen, wenn ein Fonds bestimmte Schwellenwerte für Aktien oder Immobilien erreicht. Hier sind jeweils 51 Prozent des Portfolios im Gespräch.

Spezialfonds, also Fonds für institutionelle Großanleger, sollen von der neuen Änderung nicht betroffen sein, heißt es bei Institutional Money. Ebenso würden auch Fonds, die nicht aus Deutschland kommen, davon verschont bleiben, was ihnen einen Vorteil verschaffen würde. Um das alles durchzusetzen, müsste die Regierung das Investmentsteuerrecht ändern. Grundlage für die Idee an sich ist eine noch unveröffentlichte Studie von Copenhagen Economics. Der Referentenentwurf zum neuen Steueränderungsgesetz wird für Frühjahr 2015 erwartet.

Wie machen es die anderen

Die überwiegende Mehrheit aller anderen Länder erheben keinerlei Steuern auf Fondsebene. In Luxemburg beheimatete Fonds unterliegen der taxe d’abonnement (Subscription Tax). Dabei handelt es sich um eine jährliche Steuer, die auf das von ihnen verwaltete Vermögen berechnet wird.

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