Exklusive Auswertung Zahl offener Stellen im Private Banking und Wealth Management hat sich verdreifacht

Hochhäuser verschwinden im Nebel im Frankfurter Bankenviertel

Hochhäuser verschwinden im Nebel im Frankfurter Bankenviertel: Auch junge Talente sind für die Banken im Private Banking und Wealth Management immer schwerer zu finden. Foto: imago images/Sabine Gudath

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Kaum eine andere Herausforderung gefährdet die Wachstumspläne vieler deutscher Banken im Geschäft mit vermögenden Kunden so stark wie der Fachkräftemangel. Und der „War for Talents“ im Private Banking und Wealth Management hat sich in Deutschland im vergangenen Jahr nochmals deutlich verschärft. 

Zahl ausgeschriebener Stellen steigt von 534 auf 1571

Wie sehr in der Branche wirklich nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht wird, zeigt eine Erhebung der Index Gruppe, die die Employer Branding Beratung exklusiv für das private banking magazin durchgeführt hat. Demnach hat sich die Zahl der öffentlich ausgeschriebenen Stellen, in denen „Private Banking“ und/oder „Wealth Management“ im Titel auftauchten, von 2020 auf 2022 nahezu verdreifacht. Wurden 2020 noch 534 Stellen zwischen Januar und Dezember ausgeschrieben, waren es im vergangenen Jahr ganze 1.571.

Zwar ist die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bankensektor seit Jahren rückläufig, vom Stellenabbau ist aber insbesondere das Retail-Geschäft betroffen. In anderen Bereichen, darunter insbesondere das personalintensive Beratungsgeschäft mit vermögenden Kunden, suchen Banken händeringend nach neuen Mitarbeitern. Hier stehen immer weniger Kandidatinnen und Kandidaten für die offenen Jobs zur Verfügung.

Banken nutzen immer mehr Kanäle für Stellenausschreibungen

Während sich die Zahl der offenen Positionen von 2020 auf 2022 verdreifacht hat, gibt es bei Anzahl der Stellenanzeigen in diesem Zeitraum fast eine Vervierfachung. Die Anzahl der Stellenanzeigen entspricht nicht der Anzahl der ausgeschriebenen Stellen, da eine Bank eine freie Stelle für einen Kundenberater auf verschiedenen Jobportalen sowie der Firmenseite ausschreiben kann.

Heißt: Anzeigen für offene Stellen im Private Banking und Wealth Management werden auf immer mehr Kanälen gleichzeitig geschaltet. Dieses enorme Wachstum ist zwar zum Teil auf eine generelle Professionalisierung des Recruitings von Finanzinstituten zurückzuführen, zeigt aber vor allem, dass Banken höhere Anstrengungen betreiben müssen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden – auch finanziell.

 

Die Ausgaben für die Schaltung der Stellenanzeigen in Printmedien und Online-Jobbörsen haben sich laut Schätzungen (Grundlage sind Bruttoanzeigenpreise laut Mediadaten) von rund 660.000 Euro auf knapp 1,9 Millionen Euro erhöht. Die Anzahl der ausschreibenden Unternehmen verdoppelte sich von 201 (in 2019) auf 397 (in 2022).

Für die Auswertung wurden 270 Printmedien, 393 Onlinebörsen, das Stellenportal der Bundesagentur für Arbeit, sowie rund 136.000 Firmenwebsites analysiert. Die Anzeigendatenbank der Index Gruppe erfasst täglich geschaltete Stellenanzeigen aus Online-Jobbörsen, von Unternehmens-Websites sowie aus Zeitungen und Zeitschriften. Laut Unternehmensangaben ist sie damit die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.

Verlangsamtes Wachstum bei Stellenausschreibungen

Eine positivere Nachricht aus dem Bankensektor: Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich laut einem Bloomberg-Bericht, der sich ebenfalls auf eine Auswertung des Index Gruppe beruft, im vierten Quartal 2022 auf 28.334. Das sei ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021. Im dritten Quartal habe der Zuwachs auf Jahressicht noch bei 25,5 Prozent gelegen. Das langsamere Wachstum könne ein Zeichen dafür sein, dass sich der Mangel an Fachkräften zumindest zum Jahresende etwas entspannt hat.

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