Stefan Kirchner vom Family Office Honestas „Wir können seitdem auf viele Asset-Manager-Perlen zurückgreifen“

Stefan Kirchner von Honestas Finanzmanagement: Der Family Officer blickt auf die Entwicklung des FO Vermögensverwalterfonds zurück.

Stefan Kirchner von Honestas Finanzmanagement: Der Family Officer blickt auf die Entwicklung des FO Vermögensverwalterfonds zurück.

Vor drei Jahren hat die Honestas Finanzmanagement ein Absolute-Return-Mandat für den FO Vermögensverwalterfonds in aller Öffentlichkeit ausgeschrieben und sich letztlich für First Private entschieden. Hat das Mandat geliefert?

Stefan Kirchner: Oberstes Ziel der Ausschreibung war, eine wertstabilisierende Komponente im Fonds zu verankern, die ein Korrelationsminimum zu den beiden anderen Direktmandaten von Flossbach von Storch und Aramea Asset Management aufweist. Diese Strategie ist vollends aufgegangen.

Von einem Absolute-Return-Mandat erwartet man aber nicht nur die Risikooptimierung des Gesamtportfolios, sondern auch eine marktunabhängige Performance.

Kirchner: Das stimmt. In den ersten Monaten konnte das Management-Team unsere Renditeerwartungen nicht erfüllen. Die Monate nach dem Segmentstart waren allerdings schwierige Zeiten für Absolute-Return-Manager. Im Vergleich zu den Mitbewerbern konnte First Private aber weiterhin überzeugen. Da wir hinter den ausgeschriebenen Strategien zeit- und prämissengleich sogenannte Schattenmandate der Zweit- und Drittplatzierten weiterführen, konnten wir jederzeit einen direkten Vergleich zu den Mitbewerbern unter mandatsindividuellen Vorgaben ziehen. Mittlerweile hat sich First Private nicht nur im Verhältnis, sondern auch absolut etabliert und trägt insbesondere in volatilen Marktphasen zur stetigen Fondsentwicklung bei.

Was hat es gebracht, das Mandat in aller Öffentlichkeit auszuschreiben?

Kirchner: Die öffentliche Ausschreibung war eine tolle Erfahrung. Wir sind einen unkonventionellen Weg gegangen und die Reaktionen auf unsere Vorgehensweise waren durchweg positiv. Neben bekannten großen Häusern haben wir auch eine Vielzahl von kleineren Vermögensverwaltern und Investmentboutiquen intensiv kennengelernt. Wir erhielten detaillierte Einblicke in die entsprechenden Prozesse und Strukturen.

Gibt es auch einen Langzeiteffekt?

Kirchner: Aus der anfänglich ausschreibungsbezogenen Beziehung sind in der Zwischenzeit zahlreiche nachhaltige Kontakte erwachsen, durch die wir fortlaufend in die Informationsströme herausragender Asset Manager eingebunden sind. Diesen Wissens-Pool nutzen wir, um einerseits Impulse für das Management des FO Vermögensverwalterfonds abzuleiten, andererseits fließt die Expertise in unser Family Office ein. Im Zuge von Mandatsausschreibungen für Klienten können wir so auf ein erweitertes Spektrum an echten Asset-Manager-Perlen zurückgreifen.

Wie überwachen Sie die mandatierten Segmente?

Kirchner: Wir beobachten alle Mandate täglich. Bei der Performance-Entwicklung und den Risikokennzahlen tolerieren wir auf kurze Sicht Abweichungen von geplanten Zielkorridoren im Verhältnis zu den Marktgegebenheiten. Langfristig funktionierende Strategien stellen wir nicht aufgrund temporärer Entwicklungen infrage. Denn Voraussetzung für erfolgreiche Strategiekonzepte ist eine dauerhafte und konsequente Anlagedisziplin. Um einen Manager abschließend zu bewerten, muss ihm die Zeit eingeräumt werden, sich in unterschiedlichen Marktphasen zu etablieren und zu profilieren. Dementsprechend werden die Leistungen rollierend über verschiedene Zeiträume ausgewertet und mit alternativen Managern und Strategien verglichen.

Was müsste passieren, dass Honestas ein Mandat auswechselt?

Kirchner: Dauerhafte Fehlentwicklungen hinsichtlich Rendite und Risiko sind Gründe, einen Segmentmanager auszuwechseln. Darüber hinaus würden Verstöße gegen Anlagerichtlinien oder nicht abgesprochene Strategieänderungen unverzüglich geahndet.