Standard Life und Aberdeen AM Vermögensverwalter schließen sich zu Branchenriesen zusammen

Keith Skeoch, Chef von Standard Life, wird zusammen mit Martin Gilbert von Aberdeen AM die Geschäfte des neuen Branchenriesen verantworten

Keith Skeoch, Chef von Standard Life, wird zusammen mit Martin Gilbert von Aberdeen AM die Geschäfte des neuen Branchenriesen verantworten

Der britische Versicherer Standard Life hat für umgerechnet rund 4,4 Milliarden Euro den heimischen Konkurrenten und Vermögensverwalter Aberdeen AM übernommen. Mit dem Zusammenschluss entsteht einer der größten Vermögensverwalter Europas. Sitz der fusionierten Gesellschaft soll in Schottland sein.

Den Angaben einer gemeinsamen Erklärung zufolge werden die Aktionäre von Standard Life über 66,7 Prozent am neuen Unternehmen verfügen. Die Investoren von Aberdeen AM sollen die restlichen Anteile erhalten.

Die neue Gesellschaft soll über ein Anlagevolumen in Höhe von 660 Milliarden Pfund verfügen. Sie verdrängt damit den bisherigen britischen Branchenprimus Schroders auf Platz zwei. Laut Unternehmensmitteilung soll der Zusammenschluss für beide Unternehmen Synergieeffekte hervorrufen, die bestenfalls zu einer deutlichen Ergebnissteigerung führen sollen.

Die Fusion sei zudem eine Reaktion der beiden aktiven Fondsmanager auf die passiv agierende Konkurrenz. Anleger würden vermehrt auf die mit weniger Kosten verbundenen passiven Investmentfonds zugreifen. So verzeichnete zum Beispiel Aberdeen AM in den vergangenen drei Jahren durchgehend Abflüsse von Anlegergeldern.

Das veranlasste Chef Martin Gilbert zum Handeln. Die Profitabilität im Blick senkte er zunächst die Kosten und fror unter anderem die Gehälter ein. Nun der Zusammenschluss mit Standard Life. Gilbert und Standard-Life-Chef Keith Skeoch werden Chefs der neuen Vermögensverwaltung.

Der Zusammenschluss beflügelte die Aktienkurse der beiden Gesellschaften: Der Kurs von Standard Life stieg am Montag, dem Tag der Verkündung des Deals, in der Spitze um 9,6 Prozent. Für den Aktienkurs von Aberdeen AM ging es um maximal 8,2 Prozent nach oben.

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