Staatsfonds und Zentralbanken Anleger ändern kaum etwas an ihrer Vermögensaufteilung

Ist bei Invesco Vertriebsleiter Sovereigns Europa, Naher Osten und Afrika: Alex Millar

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Staatsinvestoren meiden derzeit wesentliche Veränderungen in ihren Portfolios. Das geht aus den Ergebnissen der fünften Invesco-Studie Global Sovereign Asset Management hervor. Gründe für die abwartende Haltung sind den Angaben zufolge geopolitische Unsicherheiten und begrenzte Optionen für eine stärkere Umschichtung in risikoreichere Anlagen.

Die Aktivität bei der Vermögensaufteilung war noch zu keinem Zeitpunkt seit Beginn der Erhebung so gering wie 2017. Dabei sei der Bedarf für Veränderungen akut, wird doch der Abstand zwischen Zielen und tatsächlicher Rendite immer größer, so die Studienautoren.

Wie die Studie weiter zeigt, betrachten Staatsinvestoren die niedrigen Zinsen als wichtigsten Faktor in der taktischen Vermögensaufteilung. Auf der Suche nach alternativen Ertragsquellen legen sie derzeit verstärkt in Immobilien an.

Abwarten wollen die Anleger bei der längerfristigen Zinsentwicklung. Sie rechnen damit, dass die Zentralbanken die Politik der quantitativen Lockerung nach und nach zurückfahren müssen.

Weiterhin erwarten die befragten Investoren, dass Brexit (82 Prozent) und Wahlergebnis in den USA (68 Prozent) einen stärkeren Einfluss auf die künftige Vermögensaufteilung haben werden. Insbesonders wenn deutlicher wird, wie sich die politischen Verschiebungen auf die Performance auswirken werden.

USA

Staatsinvestoren stufen die USA seit drei Jahren als interessantesten Markt ein. Auch 2017 verteidigt das Land seinen Spitzenplatz. Auch bei den tatsächlichen Allokationen liegen die USA vorn: 37 Prozent der Befragten geben an, den nordamerikanischen Markt bei ihren Neuanlagen im Verhältnis zum Gesamtportfolio im Jahr 2016 übergewichtet zu haben.

Unter dem Strich planen 40 Prozent auch 2017 ein Übergewicht in diesem Markt. Lediglich 4 Prozent gehen dieses Jahr von einer Untergewichtung aus. Der Rest mit 56 Prozent hat 2017 seine Allokationen nicht angepasst und beabsichtigt auch keine Veränderung der regionalen Gewichtung.

Der Reiz des amerikanischen Marktes beruht den Angaben zufolge vor allem auf steigenden Zinsen und der Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundliche Steuerreform der Trump-Regierung. Die langfristige Zuversicht wird aber durch gewisse Zweifel an Trumps Fähigkeit gedämpft, seine politischen Vorhaben durchzusetzen.

Den Erwartungen an mögliche Infrastrukturinvestitionen in den USA stünden Sorgen über einen zunehmenden Protektionismus gegenüber. Ausländische Staatsinvestoren könnte dadurch der Zugang zu diesem Markt erschwert werden.