Die Görlich Gruppe steigt mit ihrem Spezial-AIF und mit bislang 20 Millionen Euro als Ankerinvestor bei dem Biotech-Unternehmen 4 Teen 4 Pharmaceuticals ein – einem Hersteller von Herz- und Gefäßmedikamenten zur Diagnostik und Heilung eines kardiogenen Schocks. Der Fonds sammelte in der aktuellen Finanzierungsrunde C insgesamt rund 24 Millionen Euro ein. Das Kapital fließt in die Vorbereitung und Durchführung der nächsten klinischen Studien für den Wirkstoffkandidaten Procizumab.
„Procizumab steht für eine medizinische Innovation mit großem Potenzial. Es verbindet wissenschaftlichen Fortschritt mit einem klaren gesellschaftlichen Nutzen, der Leben retten kann. Als Lead Investor unterstützen wir das Team mit voller Überzeugung auf seinem Weg zur Marktreife“, sagt Maximilian Görlich, Geschäftsführer der Görlich Gruppe.
2024 gründete die Gruppe eine Bafin-registrierte Kapitalverwaltungsgesellschaft mit dem Ziel, ihren erste Biotech-Beteiligungsfonds mit einem Zielvolumen von bis zu 30 Millionen Euro aufzulegen. Der Fonds ist mittlerweile für institutionelle und semi-institutionelle Investoren investierbar. Die Mindestanlagesumme liegt bei 200.000 Euro.
„Im Dezember 2023 beteiligten wir uns mit unserem Family Office direkt an 4 Teen 4. Im Jahr 2024, legten wir in Absprache mit 4 Teen 4 einen Bafin-registrierten Spezial-AIF Biotech-Fonds auf, der gezielt semi-professionelle und professionelle Investoren anspricht. Damit wollen wir das Unternehmen auf seinem weiteren Weg unterstützen. Unser Fonds richtet sich an erfahrene Investoren, die nicht nur finanzielle Renditen suchen, sondern auch den gesellschaftlichen Nutzen schätzen, den ein solcher Durchbruch in der Biotechnologie mit sich bringen kann“, erklärt Hendrik Görlich.
Eine Zielrendite gibt es nicht. Die Görlich-Gruppe verweist gegenüber dieser Redaktion darauf, dass die unseriös wäre. Biotech-Unternehmen können bei einem erfolgreichen Abschluss der Erforschung von Therapien jedoch ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial aufweisen.
Ohne Vertrauen und Geduld geht es nicht
Für die Schock-Diagnostik seien erste Lizenzvereinbarungen mit Diagnostikherstellern bereits abgeschlossen oder in Verhandlung. Aus der Diagnostik werden in absehbarer Zeit Umsätze entstehen. Zum jetzigen Zeitpunkt erziele das Unternehmen laut Görlich keinerlei Umsätze und finanziere sich vollständig durch Förderer und Geldgeber. Die Therapie befindet sich in der klinischen Entwicklungsphase. Es ist geplant, diese Ende 2027 fertigzustellen. Bis dahin seien keine Umsätze aus der Therapie zu erwarten.
„Medizinische Forschung allgemein und Intensivmedizin im Besonderen werden von zahlreichen Herausforderungen und Entwicklungsrisiken begleitet. Hinzu kommt, dass 4 Teen 4 auf einem medizinischen Gebiet Pionierarbeit leistet, auf dem bisher viele gescheitert sind“, erklärt Maximilian Görlich und ergänzt: „Daher braucht es Investoren, die erstens Vertrauen in das Management haben und zweitens Geduld mitbringen.“
Die Görlich Gruppe hat ihren Ursprung in der Dr. Görlich GmbH, die ab 1984 bundesweit als Emissionshaus für den sozialen Wohnungsbau in Berlin aktiv war. Bislang wurden gut 300 Immobilienfonds mit einem Transaktionsvolumen von 4,6 Milliarden Euro aufgelegt. Heute ist die Görlich Gruppe ein Single Family Office, dass in zweiter Generation geführt wird.