Vorwurf von Hedgefonds-Manager Bill Ackman Soros soll Insiderhandel betrieben haben

Hedgefonds-Manager Bill Ackman beschwert sich bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC über George Soros (82). Genauer: Über den Family Fund des Star-Investors. Das berichtet die „New York Post“ und beruft sich dabei auf Ackmans Brief an die SEC. Soros‘ Fondsmanagement habe versucht, den Ruf des Investors zu nutzen, um einen sogenannten Short Squeeze bei der Aktie von Herbalife zu provozieren, heißt es in den Unterlagen.

Bei einem Short Squeeze geraten Spekulanten in Schieflage, die über Leerverkäufe auf einen fallenden Kurs wetten. Sie müssen ihre Position schließen, indem sie die verkauften Aktien am Markt zurückkaufen. Plötzlich werden die Aktien knapp, was den Kurs regelrecht explodieren lassen kann.

Ackmans Pershing Square Hedgefonds hatte Herbalife im großen Stil – die „New York Post“ schreibt von einer Milliarde Dollar – leerverkauft. Das amerikanische Unternehmen stellt Produkte zur Körperpflege, Gewichtskontrolle und Nahrungsergänzung her. Ackman hält Herbalife für ein Schneeballsystem mit „suspekten Produkten, Wucherpreisen und fiktiven Umsätzen“.

Andere Hedgefonds-Manager sehen das allerdings anders. Daniel Loeb zum Beispiel, aber auch Paul Sohn, ein Portfoliomanager bei Soros. Sohn habe bei einem „Ideen-Treffen“ mit Hedgefonds-Managern angekündigt, der Soros-Fonds werde Herbalife kaufen. Schon bald werde man einen 5-Prozent-Anteil an der Firma haben und das auch bekannt geben. Allein das würde den Kurs zusätzlich treiben, was andere Manager zu Käufen im Vorfeld verführen könnte. Solche Dominoeffekte können Kurse enorm steigen lassen. Die Ideen-Treffen wertet Ackman somit als Grundlage für Insiderhandel – weil sie den Herbalife-Kurs bewegen aber nicht öffentlich sind. Und das wäre verboten.

Bei einem dieser Treffen soll Sohn gesagt haben: „George Soros hat die Bank of England geknackt, George Soros kann auch Ackman das Genick brechen.“ Die Beteiligten wollen sich gegenüber der "New York Post" nicht äußern.

Seinen Kampf gegen Herbalife führt Ackman bereits seit einigen Monaten. Bislang ohne Erfolg: Der Aktienkurs hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt (plus 102,4 Prozent).

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