Pensionskasse Soka-Bau „Wir verwalten unser Portfolio sehr aktiv“

Seite 2 / 6

Herr Asshoff, Sie sind seit Juni 2015 im Soka-Bau-Vorstand. Wie hat sich die Zusammensetzung der Kapitalanlagen seither verändert? Und wo geht die Reise hin?

Asshoff: Wir legen unsere Kapitalanlagen in allen Asset-Klassen nun deutlich internationaler an. Zwar halten wir zum Beispiel seit Jahrzehnten in Deutschland einen großen Bestand von über 10.000 Wohnungen, doch darüber hinaus investieren wir mittlerweile auch im Ausland in Immobilien. Dabei nutzen wir im Wesentlichen Fonds und streuen über zahlreiche Immobilienmärkte und die verschiedenen Nutzungsarten. Ebenso sind wir nun auch bei festverzinslichen Wertpapieren oder Aktien in allen regionalen Märkten aktiv. Und zuletzt haben wir uns inzwischen den Asset-Klassen Private Equity und Infrastruktur zugewandt.

Gibt es für Sie in Deutschland nicht genug Immobilien?

Asshoff: Der wichtigste risikoadjustierte Ertragsbringer in einem Portfolio ist die Diversifikation. Auch aufgrund unserer Größe müssen wir unsere Anlagen weltweit streuen. In Asien haben wir inzwischen einen erheblichen Anteil aufgebaut. Und wir sind auch in Kanada und in den Vereinigten Staaten investiert. In den USA beispielsweise halten wir über Fonds Logistikimmobilien und Wohnimmobilien mit einem Schwerpunkt auf bezahlbarem Wohnraum.

Wer berät Sie bei anspruchsvollen Investmentthemen?

Asshoff: Wir haben keinen externen Berater, der uns im Asset Management zur Seite steht. Wenn wir in einen für uns neuen Markt gehen, investieren wir zunächst in breit diversifizierte Anlagen bei einem größeren Asset Manager, der den Markt kennt und einen guten Track Record mitbringt. So eignen wir uns Wissen an. Anschließend spezialisieren wir uns und gehen in die interessantesten Nischen.

Was hat sich seit Ihrem Amtsantritt auf der Aktienseite getan?

Asshoff: Unsere Aktienquote lag damals unter 5 Prozent. Heute beträgt sie 11 Prozent. Und wir wollen die Quote innerhalb der nächsten fünf Jahre auf 20 Prozent nochmal deutlich erhöhen.

Für Ihre Aktienanlage haben Sie im vergangenen Jahr einen renommierten Preis gewonnen. Wie kam es dazu?

Leitzbach: Wir haben im Vergleich zu anderen Pensionseinrichtungen eine vergleichsweise höhere Aktienquote. Und wie von Herrn Asshoff angesprochen soll dieser Bestand auch weiterwachsen. Für Zukäufe nutzen wir vor allem Marktkorrekturen. Innerhalb der Aktienanlage streuen wir unsere Investments in mehrfacher Hinsicht. Einerseits diversifizieren wir über Regionen und Sektoren hinweg, aber auch über unterschiedliche Größenklassen, Stichwort Small und Mid Caps. Wir verfolgen Value- und Growth-Strategien. Gleichzeitig testen wir, welche Strategien und Konzepte in unserem Portfolio optimal zusammenpassen.

Wer antizyklisch investiert, beweist Mut. Wo nehmen Sie das Selbstbewusstsein her?

Leitzbach: Noch vor fünf bis sechs Jahren haben wir eng mit Investment Consultants zusammengearbeitet. Heute beurteilen wir Asset Manager überwiegend selbst. Dabei hilft uns eine Datenbank. Aber auch persönliche Treffen mit den Managern und ihren Büros sind uns sehr wichtig.